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79 Stunden im Stau

ADAC will ÖPNV als Rückgrat

In und um München gibt es gerade im Berufsverkehr oft Staus - nicht nur auf den Autobahnen wie hier , sondern auch auf dem Mittleren Ring. (Bild: pst)

Nach einer Studie des Verkehrsinformationsanbieters INRIX ist München auch 2021 wieder Stauhauptstadt Nr. 1 in Deutschland. Demnach verloren Autofahrer in der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr insgesamt 79 Stunden in Staus. In seiner Bewertung der Studie fordert Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern e.V., daher eine klare Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), um aus der Staufalle zu kommen.

Laut Studie kam es in München seit Juni, verglichen mit Februar 2020, zu einem Zuwachs des Innenstadtverkehrs um 15 Prozent. Auch im Ranking der staureichsten Straßen Deutschlands schiebt sich München wieder nach vorn: Auf dem Abschnitt zwischen dem Petuelring und dem Heimeranplatz mussten Pendler eine Zeiteinbuße von insgesamt 27 Stunden jährlich in Kauf nehmen. „Was wir brauchen ist eine gesamtheitliche Verkehrsplanung unter Einbeziehung des Umlands mit dem ÖPNV als Rückgrat. Gerade für die Pendler müssen wir zukunftsfähige Konzepte entwickeln und auch das Park & Ride Angebot ausbauen“, fordert Kreipl.

Bereits in der vom ADAC Südbayern initiierten Mobilitätsumfrage im April dieses Jahres wurde deutlich: Gerade in ländlichen Regionen (unter 100.000 Einwohner) ist das Auto das Fortbewegungsmittel Nr. 1. Aber auch in größeren Städten (unter 500.0000 Einwohner) ist der Anteil mit 18,8 Prozent und in den Metropolen (ab 500.000 Einwohner) mit rund 20 Prozent ebenfalls sehr hoch. Von den Teilnehmern der Umfrage würde vor allem der Ausbau des ÖPNV und der Radinfrastruktur zu einer deutlichen Verbesserung der Mobilitätssituation in den Städten beitragen. Um eine verstärkte Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu erreichen, nannten die Teilnehmer vor allem günstigere Preise und eine allgemein verbesserte Infrastruktur des ÖPNV (Ausbau, Taktung, Pünktlichkeit, weniger Ausfälle). Gut ein Drittel der Befragten gab damals an, dass sie keine Veränderungen in ihrem Mobilitätsverhalten erwarten.

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