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3.800 junge Bäume für den Forstenrieder Park

Eichen und Hainbuchen ersetzen im Eichelgarten standortfremde Lärchen

Michael Bleichner (Grün Team GmbH), Martin Neumeyer (Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten), Nils Rullkötter (Gauselmann Gruppe), Wilhelm Seerieder (Forstbetriebsleiter München) und Gernot Gauger (Trinkwasserwald e.V.) freuen sich über den Auftakt der Pflanzaktion im Eichelgarten in München (von links). (Bild: Gauselmann Gruppe)

3.800 Jungbäume werden derzeit im südwestlichen Bereich des Eichelgartens im Forstenrieder Park in München gepflanzt. Hinter der Aktion steht die Initiative „Bäume fürs Leben“ des Unternehmers Paul Gauselmann, der anlässlich seines 85. Geburtstages 85.000 Bäume gestiftet hat, um ein Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel zu setzen. Bislang konnten bundesweit bereits über 50.000 Bäume in Zusammenarbeit mit dem Verein Trinkwasserwald e.V. gepflanzt werden. Die Wiederaufforstung im Eichelgarten ist die bislang 14. Aktion der Initiative des Unternehmers aus Ostwestfalen. Bereits im letzten Jahr wurden im Raum München 8.000 Jungbäume auf einer Pflanzfläche in Taufkirchen gepflanzt.

Bei der Auftaktpflanzung Ende November waren der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Martin Neumeyer, Forstbetriebsleiter Wilhelm Seerieder, Förster Johannes Steigner sowie einige Vertreter von Trinkwasserwald e.V. und der Gauselmann Gruppe vor Ort, um symbolisch den ersten Baum zum Start der Aktion auf der Fläche in den Boden zu setzen.

Altes Relikt schützt seltene Arten

Der Eichelgarten ist ein Reliktbestand aus dem 17. Jahrhundert und bietet seltenen und geschützten Arten wie z.B. dem Eremiten ein Zuhause. Im Rahmen des Managementplans des FFH-Gebiets, zu dem der Eichelgarten gehört, wurden in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde in der Vergangenheit die dort stehenden Japanischen Lärchen entfernt, um diese durch heimische Baumarten, wie z.B. die Eiche, zu ersetzen.

Den Wald fit machen für den Klimawandel

„Eine wichtige Aufgabe der Bayerischen Staatsforsten ist es, den Wald in Bayern zukunftsfähig zu machen. Wir müssen Baumarten pflanzen, die auch in der Zukunft Bestand haben und besser mit Trockenheit klarkommen. Damit wollen wir dem Klimawandel entgegenwirken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass durch einen gesunden Waldbestand CO2 gebunden wird“, erläutert Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten. “Wir danken Unternehmer Paul Gauselmann für sein herausragendes Engagement, das unser Vorhaben, den Wald zukunftsträchtig zu machen, vorbildlich unterstützt.“

Realisiert wird die „Bäume fürs Leben“ Initiative vom Natur- und Umweltschutzverein Trinkwasserwald e.V., der sich verstärkt für den Erhalt, die Verbesserung und Vermehrung des Grund- bzw. Trinkwassers einsetzt. „Wir fördern den standortgerechten und klimaangepassten Waldbau, um damit langfristig Trinkwasser als Lebensquelle zu sichern. Laubmischwälder vermehren gegenüber Nadelwaldmonokulturen den Grundwasserertrag im Bundesmittel um 800.000 Liter pro Hektar und Jahr, verbessern den Zustand des Waldes, des Waldbodens und begünstigen die Artenvielfalt“, erklärt Gernot Gauger, designiertes Vorstandsmitglied von Trinkwasserwald.

Eichen und Buchen statt Japanlärchen

Auf der Fläche im Forstenrieder Park standen bisher Japanlärchen: „Die Japanische Lärche ist eine nicht heimische Baumart, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen nicht gut zurechtkommt und darüber hinaus auch heimische Arten wie die Eiche zurückdrängt. Deshalb haben wir uns im Eichelgarten dazu entschieden, sie gegen standortheimische Baumarten zu ersetzen“, erklärt Forstbetriebsleiter Wilhelm Seerieder. „Die Fläche wird in den kommenden Wochen mit 3.300 Stieleichen und 500 Hainbuchen von der Grün Team GmbH bepflanzt. Ein Zaun schützt die jungen Bäume gegen Verbiss.“

„Dieser Zaun steht auch sinnbildlich für unseren nachhaltigen Projektansatz: Wir wollen mit unseren Partnern vor Ort einen tiefwurzelnden Laubwald schaffen, der resistenter gegenüber Dürreperioden und Schädlingen ist und schon in einigen Jahren für saubere Luft und frisches Trinkwasser sorgt“, erklärt Nils Rullkötter von der Gauselmann Gruppe“.

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