Zaun: ja oder nein?
Nach Abholzungen am Bahndamm fordert BA Sicherheitslösung
Im Winter nahm die Deutsche Bahn großflächige Abholzungen am nördlichen Rand der Bahngleise vor. Der Kahlschlag reichte vom Pasinger Bahnhof bis zur Würm. „Ein Unding!“, nannte es der Bezirksausschuss Pasing- Obermenzing (BA) damals und intervenierte. Vergebens. Die Rodungen wurden ohne Einwilligung oder Kenntnisnahme der Lokalpolitiker vorgenommen.
In einem Dringlichkeitsantrag forderte der BA Ersatzpflanzungen, wies allerdings auch auf die Gefahrenlage am Spielplatz hin. „Der Kern unserer Kritik trifft allerdings nicht nur die nicht abgesprochenen Fällarbeiten, sondern auch die Sicherheit für den Spielplatz am Hellihofweg. Der Weg vom Spielplatz auf die Gleise ist jetzt völlig ungesichert. Hier muss schleunigst ein Zaun her, oder man verlängert den bestehenden. Dafür darf es jetzt keine Verzögerung geben“, meinte damals Willy Schneider, Vorsitzender des Unterausschusses Natur.
Was meinen die Bürger?
„Die Kinder können jetzt ungehindert bis auf den Bahndamm gelangen, hier müssen wir schleunigst etwas untenehmen“, betonte auch die Vorsitzende des Unterausschusses Jugend und Soziales, Graciela de Cammerer.
In einem Ortstermin begutachteten Vertreter des BA und des Bau- und Gartenreferats die Lage. Der provisorische Zaun entlang des Rad- und Spazierwegs ist nun das Resultat der Überlegungen. „Die Bahn weigert sich, für Sicherheit zu sorgen und einen Zaun oder ähnliches auf ihrem Grund und Boden aufzustellen“, so de Cammerer. „Jetzt erwägt die Stadt einen Zaun auf ihrem Grund.“
Lieber Zebrastreifen!
Die Anwohner und Nutzer des Spielplatzes reagierten erstaunt. „Was soll der Zaun an Sicherheit bringen?“, fragte ein Anwohner. „Das zerstört nur die Grünflächen. Mehr oder weniger Sicherheit gibt es deswegen nicht.“ Der Bahndamm sei doch zu steil, um darauf bequem zu marschieren.
Als viel gefährlicher wird der Verkehr auf der Theodor-Storm-Straße eingeschätzt. „Hier müsste etwas geschehen! Kontrollen, Tempolimit und am besten noch ein Zebrastreifen auf der Kanalbrücke – das brächte uns Sicherheit“, meinten Vertreter der Bürgerinitiative Pasing-Nord.
Bürger können ihre Meinung dazu in der nächsten BA-Sitzung am 13. September kundtun, noch bevor Weiteres an Baumaßnahmen und erneuten Baumfällungen entschieden ist. Denn möglicherweise klaffen in dieser Angelegenheit die Meinungen des BA mit denen der betroffenen Bürger auseinander.
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