Wo drückt der Schuh?
Kindersprechstunde des Bezirksausschusses für Sechs- bis Zwölfjährige
Die Kindersprechstunde des Bezirksausschusses findet zweimal im Jahr statt. Diesmal hörten den Kindern zu: Conny Beckstein vom Kindercafé der Pasinger Fabrik, Kinderbeauftragte Evelyn Lang, Siegfried Lechner und Rudolf Schimmer vom Gartenbaureferat sowie Kontaktbeamter Ernst Fehlner (von links). (Foto: us)
Zweimal im Jahr lädt der Bezirksausschuss Pasing – Obermenzing (BA) Kinder und Jugendliche in das Kindercafé der Pasinger Fabrik ein, um sich ihre Sorgen und Probleme im täglichen Miteinander in Schule, Hort und Straßenverkehr anzuhören und ganz oft auch Vorschläge und Wünsche aufzunehmen. Nicht nur einmal bewiesen sich die Kinder als sehr aufmerksame Beobachter. Zum Beispiel gingen die gerade fertiggestellte Tempo-30-Markierung auf der Theodor-Storm-Straße oder der Verkehrsspiegel am Ende des Wolkentunnels auf das Konto der Kinder.
Wie ernst der BA die Mitsprache der Kinder nimmt, zeigt auch das von der Kinder- und Jugendwerkstatt verwaltete Jahresbudget, das den Kindern und Jugendlichen zur Umsetzung zur Verfügung steht. In diesem Rahmen sind schon großzügige finanzielle Mittel für Projekte wie Fußballtore für den Hellihofspielplatz, ein Barfußparcours oder für die Renaturierung der Würm ausgegeben worden.
Aufmerksame Kinderaugen
Immer mit im Boot der Kindersprechstunde sind Polizei und Stadtverwaltung, zumeist Vertreter des Gartenbaureferats. „Ich denke, dass es für die Referate ebenso wichtig ist zu hören, was die Kinder meinen, wie für die Kinder zu erfahren, dass ihre Belange wirklich wichtig sind und ernst genommen werden“, schätzte Conny Beckstein von der Kinder- und Jugendwerkstatt. „Schön ist aber auch, dass zu uns Kinder aus allen Schulen und Einrichtungen Pasings und Obermenzings kommen. Die Mischung der Kinder stimmt einfach. Jeder, der etwas auf dem Herzen hat, ist willkommen. Und jeder traut sich auch, seinen Wunsch vorzubringen.“
Bei der letzten Kindersprechstunde ging es um den Wunsch nach einer Skateranlage und die Ausstattung der Spielplätze, um den Wunsch nach einer Schaukel am Hellihofweg und um die Pflege des Fußballrasens, der von den vielen Baufahrzeugen am provisorischen Zaun arg ramponiert ist. „Die Schaukel kommt sicher nicht“, meinte Beckstein. „Der Spielplatz ist von Kindern geplant worden, die extra keine Schaukel wollten. Nun reicht der Platz einfach nicht mehr aus für die Schwungphase einer Schaukel.“
Auch bei einem weiteren Problem mussten die Erwachsenen die Hoffnungen dämpfen. Und zwar forderten die Schüler der Schererschule eine längere Grünphase für die Bedarfsampel an der Planegger Straße. „Geht nicht“, bedauerte der Kontaktbeamte Ernst Fehlner. „Die Ampelphasen sind genormt.“ Die Sorgen zweier Jungen um die Sauberkeit auf den Wiesen und Wegen teilten die Erwachsenen uneingeschränkt. Rudolf Schimmer vom Gartenbaureferat: „Oberbürgermeister Dieter Reiter hat spezielle Aufkleber für städtische Mülleimer in Auftrag gegeben, die auch eine Servicenummer aufgedruckt haben, wenn die Mülleimer überquellen.“ „Prima“, meinte Beckstein. „Die werden wir bestellen und die Mülleimer in der Umgebung damit gemeinsam bestücken."
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