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Wir wachsen neu zusammen

Schäferwiese-Kindergarten macht weiter

Die KiGa-Familie ist wieder zusammengewachsen: Nach dem angekündigten Aus für den Kindergarten an der Schäferwiese geht es nun glücklicherweise doch weiter. Die neue Leiterin Petra Kutzner (rechts im Bild) beim Garteln zum Ramadama-Tag mit Eltern und Kindern. (Bild: us)

Noch im Februar sah es schlecht aus für den Kindergarten an der Schäferwiese. Der Kreisjugendring (KJR) als Träger sah sich gezwungen, den Eltern ab März eine Kündigung auszusprechen. Personalmangel galt als Grund. Eltern und KJR erklärten vor dem Bezirksausschuss 21 (BA) ihre Standpunkte.

„Schon lange vor Corona sind die Erzieher gekommen und gegangen. 15 Erzieher haben den Kindergarten in den letzten drei Jahren verlassen. Dazu kommt, dass die Leiterin seit mindestens zwei Monaten krank ist“, so Elternbeirat Barbara Lipic. „Das sind alles unhaltbare Zustände. Hier läuft etwas massiv falsch.“

Mit kommissarischer Leitung

Mit viel Engagement hätten die Eltern einiges an Betreuung aufgefangen und hätten ihren Betreuungsanspruch auf ein Minimum reduziert. „Wir sind in einer absoluten Notlage“, hatte Lipic vor dem BA erklärt.

Nun allerdings hat sich die Lage für den Kindergarten deutlich entspannt. Petra Kutzner, die im KJR für insgesamt acht Kindertageseinrichtungen zuständig ist, hat die Leitung des Schäferwiese-Kindergartens kurzfristig kommissarisch übernommen.

Rama Dama am Samstag

„Ich habe schon Kindergärten geleitet. Mir macht die Arbeit großen Spaß“, sagte sie. „Auch wenn ich zugeben muss, dass ich an meine Grenzen komme.“ Zu den zeitlichen Belastungen hat sie sich dennoch für einen samstäglichen Aufräumtag im Kindergarten mit Eltern und Kindern entschieden.

„Wir wachsen neu zusammen“, meinte Kutzner dazu. „Gemeinsam gestalten wir unseren Kindergarten.“ Neben dem Aufräumen in den Gruppenräumen hat sich die Kindergartenfamilie besonders um den Garten gekümmert. Die verwaisten Hochbeete wurden neu aktiviert, ein Kräuter- und ein Erdbeerbeet angelegt, Radieschen, Karotten und Kapuzinerkresse angesät.

In alten, mit Erde gefüllten Autoreifen haben die Kinder zudem Speise- und Zierkürbisse für den Herbst angepflanzt. Es ist geplant, das Obst und Gemüse später auf den Tisch zu bringen. „Das ist erst der Anfang“, meinte Kutzner. „Im Mai veranstalten wir einen Social Day und streichen die Gruppenräume.“

Hoffen aufs gute Ende

„Wir sind froh, wie es jetzt läuft und wie gut die Stimmung unter den Kindern und bei uns ist“, freute sich Lipic beim Rama Dama. „Es ist beruhigend, dass der Kindergarten nicht schließen musste. Aber letztendlich fahren wir hier immer noch Notbetrieb. Die volle Betreuungszeit kann noch nicht gewährleistet werden. Trotzdem tun die Erzieher alles, was möglich ist. Es wird gesungen und gebastelt. Es ist wirklich schön.“

„Schauen wir mal, wie es ab September läuft“, schränkte die zweite Elternsprecherin Julika Spannagl ein. Schließlich könnten in den Räumlichkeiten noch immer nur 23 Kinder betreut werden. „Das Ziel ist wieder der volle Betrieb und zwar ohne Einschränkungen.“

„Wir suchen dringend Fachkräfte“, ergänzte Kutzner. „Die wichtigen pflegerischen Randtätigkeiten, wie Tisch abwischen, schnell mal etwas aufräumen, kehren und so weiter sind zwischendrin schwer leistbar. Der Markt ist einfach leergefegt. Aber davon abgesehen: wir tun unser Bestes und wir haben großen Spaß hier im Kindergarten.“

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