"Wir lassen keinen allein!"
Regionalgruppe München der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. in Pasing
Am 11. April ist Welt-Parkinson-Tag. Die European Parkinsons Disease Association hat diesen Gedenktag 1997 am Geburtstag James Parkinsons ins Leben gerufen, der schon 1817 diese Krankheit erstmals beschrieb. Der Tag soll auf die langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die Einschränkungen im Alltag und die Schwierigkeiten für Betroffene und Angehörige aufmerksam machen. Zu den bekannten Symptomen zählen vor allem Muskelstarre, Muskelzittern, verlangsamte Bewegungen bis hin zur vollständigen Bewegungslosigkeit und Haltungsinstabilität.
Auch für die Regionalgruppe München der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. ist der Tag Anlass für ein bisschen Eigenwerbung. Auf Youtube stellte die Gruppe soeben ihr selbst geschriebenes Lied „dozittaddadia“ ein. Und Regionalgruppenleiter Gerhard Schumann wird zu diesem Termin sein inzwischen fünftes Buch mit dem Titel "Das Parkinson Buch von A - Z" (Magic Buchverlag, ISBN 978-3-944847-62-7, 15,90 Euro) veröffentlichen.
15 regionale Stammtische zwischen Lenggries und Dachau
„Das Buch wird von Neurologen empfohlen“, so Schumann. „Das macht mich schon ein bisschen stolz.“ Der heute 51-Jährige erhielt seine Diagnose mit 42 Jahren. „Das ist untypisch. Eigentlich bricht diese Krankheit viel später aus“, erzählt er. "Erst einmal habe ich versucht, die Krankheit zu verdrängen und war total verzweifelt. Später habe ich begonnen, meine Erfahrungen aufzuschreiben. Meine Frau hat mich darin bestärkt, meine Notizen zu veröffentlichen." Mit seinen Bücher trifft Schumann einen Nerv bei Betroffenen. Seit zwei Jahren leitet er nun gemeinsam mit Maria Huser die Regionalgruppe München der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V.
„Wir betreuen rund 600 Mitglieder. Rund ein Drittel davon ist in unseren 15 Stammtischen zwischen Lenggries und Dachau organisiert. Übrigens sind wir die größte Regionalgruppe in Deutschland. Das ist viel Arbeit, macht aber auch sehr viel Freude.“ Ihre Aufgabe sehen die beiden in Aufklärung, Info, Gesprächen und dem wichtigen Vernetzen von Betroffenen mit Hilfsangeboten und Therapeuten.
Austausch tut gut
„Es liegt mir sehr am Herzen, dass die Leute auf Parkinson aufmerksam gemacht werden und Erkrankte verstehen lernen“, meint Schumann. Und seine ebenfalls an Parkinson erkrankte Kollegin ergänzt: „Man kann mit Parkinson ganz gut, natürlich mit Einschränkungen leben, man muss sich nur zu helfen wissen. Bei jedem verläuft die Krankheit anders, deswegen ist Austausch wichtig. Und auch die Angehörigen liegen uns sehr am Herzen. Gemeinschaft tut einfach gut!“
Vom Pasinger Büro organisieren die beiden Vorträge, Messeauftritte und kümmern sich um Sponsoren. Hier ist auch der feste Sprechtag eingerichtet. „Wir sind fortlaufende Tipp-Geber“, sagt Huser. „An uns kann man sich wirklich jederzeit wenden. Wir lassen keinen allein!" Übrigens gibt es auch ein weltweit einheitliches Symbol für die Krankheit: eine rote Tulpe und den Spruch „Ich habe Parkinson – und welche Ausrede hast du?“
Die Regionalgruppe München hat ihren Sitz in der Landsberger Straße 488. Sie ist telefonisch unter (089) 396680, per E-Mail unter office@dpvmuenchen.de oder aber über die Webseite www.dpvmuenchen.de zu erreichen.
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