„Wir bleiben lästig"
Laute Rufe nachzeitnahem S-Bahn-Halt Berduxstraße

Der S-Bahnhalt in der Berduxstraße lässt auf sich warten. Lokalpolitiker fordern eine unverzügliche Planung und Umsetzung und Infos dazu in einem Vierteljahresturnus. (Foto: us)
Die Forderungen nach einem S-Bahnhalt an der Berduxstraße als Entlastung fürs neue Wohngebiet an der Paul-Gerhardt-Allee werden schon seit zehn Jahren in der Bürgerschaft und bei den Lokalpolitikern immer lauter. Die Stadt München ist nach Stadtbaurätin Elisabeth Merk nicht zuständig, sondern Freistaat und Bahn. Zwar wurde der Berdux-Halt dort schon ins Programm „Bahnausbau Region München“ der Staatsregierung aufgenommen, aber wie schon 2017 der damalige Verkehrsminister Joachim Herrmann betonte, gilt die zweite Stammstrecke als zentrales Element dieses Programms.
Ganz so hinnehmen wollten das die Pasinger Politiker aus dem Bezirksausschuss 21 (BA) nicht und empfahlen der Stadt 2020, die Hälfte der Planungskosten zu übernehmen. Doch die Machbarkeitsstudie und Planungen für den S-Bahn-Halt stecken nach wie vor fest. „Es geht nichts vorwärts“, kritisierte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang in der letzten BA-Sitzung. Man könne nicht warten, dass die ohnehin deutlich in Verzug geratene zweite Stammstrecke Voraussetzung für einen Berdux-Halt sei.
Her mit dem Projektauftrag!
„Das muss deutlich schneller gehen“, forderte er. Mit einem neuerlichen Antrag soll die Stadt „umgehend proaktiv“ mit dem Freistaat in Verhandlungen treten, damit der Berduxhalt „zeitnah – das heißt: in einem akzeptablen und den Betroffenen vermittelbaren Zeitrahmen“ kommen könne. Mehr noch: die Lokalpolitiker fordern, den erforderlichen Projektauftrag „ungeachtet des Fortschritts der Verhandlungsgespräche umgehend zu erteilen“.
Einen kleinen Aufwind könnte der Berduxhalt durch den nun endlich vorliegenden Stadtratsbeschluss aus 2022 bekommen. „Es bleibt alles aber dennoch sehr vage“, so Vogelsgesang weiter. „Wir bekommen sehr viele Bürgeranfragen zu einem S-Bahnhalt. Eine verbindliche Auskunft können wir nie erteilen, weil wir einfach nicht wissen, wo wir stehen.“ Deshalb forderte der BA Infos zum Planungsstand in einem Vierteljahresturnus. Den einstimmigen Beschluss zum Antrag kommentierte Andreas Bergmann: „Wir müssen lästig bleiben und die Öffentlichkeit mitnehmen, damit unsere Forderung auch wirklich wahrgenommen wird.“
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