Wer hilft mit?
Grundschule an der Bäckerstraße sucht Schulweghelfer
Seit 1998 gibt es die kleine Grundschule in der Bäckerstraße mit 150 Schulkindern in acht Klassen. Damals wurde der Schulsprengel von der Schererschule getrennt, die rasche Bebauung entlang der Weinbergerstraße und rund um den Haidelweg sowie die geburtenstarken Jahrgänge sorgten für ständig steigende Schülerzahlen. Steigende Bevölkerung – steigender Verkehr: „Wir Eltern haben gleich zu Beginn mit einem starken Team an Schulweghelfern rechnen können“, so Monika Aberl. Mit der befahrenen Weinbergerstraße und vor allem der Kreuzung Weinberger-/Blumenauer Straße seien für Kinder wirklich sehr schwer einsehbare Verkehrsknotenpunkte nahe der Schule. „Das hat sich im Laufe der Jahre eher noch verstärkt.“
Sie selbst stehe seit 2001 mehrmals wöchentlich als Schulweghelfer an der Grundschule. „Es ist enorm wichtig, dass wir stehen. Den Kindern gibt es Sicherheit. Nicht selten drücken die Autofahrer extra noch einmal aufs Gas, wenn wir auf die Straße treten. Das ist kreuzgefährlich.“ Halten im Halteverbot vor der Schule, Fahren bei Rot, Fahrradfahrer, die nicht anhalten – auch Regina Hocke kann viele gefährliche Situationen aufzählen, in denen sie gerade noch eingreifen konnte. „Ich bin auch seit 2001 Schulweghelfer und denke mir manchmal, dass Autofahrer und Radfahrer echt schlechte Vorbilder für Kinder sind. Von Moral ist da wenig zu spüren.“
Neuer Übergang in der Salbauerstraße
Klar, es sei gefährlich und koste Zeit und Nerven. „Aber wir bekommen so viel zurück von den Kindern“, meinte Aberl. „Wir sind die ersten, die die Kinder nach der Schule sehen und erfahren im Eiltempo, was alles los war. Und beim Einkaufen werde ich auch schon einmal gegrüßt, das ist immer sehr rührend.“ Aberl und Hocke gehören zu den fünf ehrenamtlichen Schulweghelfern in der „Bäckerschule“.
„Wir brauchen händeringend noch mindestens zwei weitere, die eine halbe Stunde am Tag übrig haben“, erklärte Bettina Kratzer, die im Elternbeirat für die Organisation der Schulweghelfer verantwortlich ist. „Insgesamt haben wir vier Übergänge zu betreuen, die Bäckerstraße vor der Schule, die Kreuzung Weinberger-/Blumenauer Straße, die Perlschneiderstraße und ganz neu die Salbauerstraße. Verstärkung können wir an allen Stellen gut gebrauchen.“
KVR sorgt für Ausstattung und Versicherung
Jeweils zu Schulbeginn um 7.45 Uhr bis 8 Uhr sowie zu den Schulschlusszeiten 11.20 Uhr, 12.20 Uhr und 13.10 Uhr sollten die Übergänge besetzt sein, so Daniela Schlegel von der Presseabteilung des KVR. „Die Unfallstatistik zeigt deutlich, wie wichtig die Schulweghelfer sind. Schon allein die Präsenz von jemandem mit Warnweste zeigt Wirkung im Straßenverkehr. Da schaut jeder hin und geht für gewöhnlich vom Gas.“ Das KVR sorgt übrigens auch für die Warnkleidung und die Winkkelle. Die Kontaktbeamten von der Polizeiinspektion 45 weisen die Schulweghelfer ein. „Und ganz wichtig: die Freiwilligen sind durch uns in der Unfallversicherung versichert. Außerdem zahlen wir eine Aufwandsentschädigung gestaffelt nach Einsätzen“, so Schlegel weiter.
„Lange Zeit hatten wir keine Sorgen, dass wir den Schulweg nicht ausreichend sichern können“, erinnerte sich Schulleiterin Christine Berchtold. „Aber nun gab es einige Wechsel. Hinzu kommt der neue Überweg an der Salbauerstraße. Den können wir derzeit überhaupt nicht besetzen. Wir haben zurzeit wirklich einen Engpass an Helfern. Es wäre toll, wenn sich jemand aus der Nachbarschaft findet und helfen will. Wir wären sehr dankbar.“
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