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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Wenig Interesse
Erste Bürgerversammlung in Pasing seit über zwei Jahren
Der Bezirksausschuss 21 (BA) hatte über die Corona-Monate hinweg oft eine Bürgerversammlung für den Stadtbezirk gefordert, um den Bürgern die Möglichkeit für Meinungsäußerung und Anträge zu geben. Nun hat die Stadt endlich die organisatorischen Voraussetzungen schaffen können, um unter verschärften Hygieneauflagen und bei ausreichend Platz derartige Versammlungen zu veranstalten.
Für die Pasinger ging es nach Laim in die neue Dreifachturnhalle an der Schrobenhausener Straße. Lag es am langen Weg, an den heißen Temperaturen, an den eindringlichen Hygienemaßnahmen – es fanden sich nur rund 60 Bürger ein, darunter viele BA-Mitglieder und Stadtangestellte.
Paul-Gerhardt-Gebiet, Pasing-Nord, Viktualienmarkt
„Die letzte Bürgerversammlung war am 28. Februar 2019“, begrüßte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang die Bürger und nahm gleich mal die Gelegenheit wahr, um seinem Vorgänger Romanus Scholz zu danken. Er stellte die wichtigsten Pasing-Themen vor. „Viele davon haben das Potenzial für eine abendfüllende Veranstaltung“, so Vogelsgesang und versprach auch weiterführende Versammlungen beziehungsweise Workshops zum einen oder anderen Projekt.
Punkt eins war das Paul-Gerhardt-Gebiet mit S-Bahn-Halt, leerer Grundschule und Actionhalle. Punkt zwei war für Vogelsgesang die „kritikfähige und für die Stadt unrühmliche Situation in Pasing-Nord“, dessen Konzept schon 2009 diskutiert wurde und nie zum Abschluss fand. Auf wiederholte BA-Nachfragen versprach die Stadt jeweils das Konzept für den darauffolgenden Herbst, wie Vogelsgesang aufführte.
Elf Anträge
Vollen Ernstes versprach Robert Adam aus dem Mobilitätsreferat in der anschließenden Diskussion die Verwaltungsergebnisse zum Konzept Pasing-Nord „für diesen Herbst. Dann wollen wir unsere Ergebnisse vorstellen.“ Zum Thema Sanierung Viktualienmarkt berichtete Vogelsgesang einen Baumaßnahmenstart für 2023/24. Schon ein Jahr früher sollen die umfangreichen Um- und Anbaumaßnahmen am Karlsgymnasium beginnen.
Statt „normalen“ 30 bis 40 Anträgen wurden lediglich elf Anträge vorgetragen, darunter eine Tempo-50-Forderung für die Haberlandstraße zwischen den Stoßzeiten, eine Forderung nach mehr Polizeipräsenz gegen Radfahrer in der Gleichmannstraße oder die Forderung nach mehr Hundetüten.
Ex-BA-Mitglied Willy Schneider verlangte ein Verkehrskonzept für den Münchner Westen und die Sperrung der Paul-Gerhardt-Brücke für den Individualverkehr. Mit letzterem ging die Versammlung nicht mit und stimmte gegen den Antrag. Die Bürgerversammlung für den Stadtteil Obermenzing wird am 19. Juli ebenfalls um 19 Uhr stattfinden. Austragungsort ist Circus Krone.
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