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"Was ist denn hier los?"

Fotoausstellung von Kindern aus Münchner Flüchtlingsunterkünften in der Pasinger Fabrik

Günter Anfang vom Medienzentrum München (2.v.r.) begrüßte die kleinen Fotokünstler und die Besucher zur Vernissage der Fotoausstellung "Was ist denn hier los?". (Bild: us)

Für die nächsten Wochen hängen in der Galerie über der Kinder- und Jugendwerkstatt in der Pasinger Fabrik ganz besondere Fotografien. In Farbe oder Schwarz-Weiß zeigen Flüchtlingskinder ihren (Foto-)Blick auf die neue Heimat in München, ihre Interessen und ihre fotografisch festgehaltenen Lieblingsmomente. Mehrere Monate lang waren die Zehn- bis Vierzehnjährigen aus Münchner Flüchtlingsunterkünften begleitet von Mitarbeitern der Refugio Kunstwerkstatt mit der Kamera unterwegs und haben sich auch ganz spezielle Fototechniken für ihre Bilder angeeignet. Unterstützt wurden die jungen Fotokünstler vom Medienzentrum München des JFF – Institut für Medienpädagogik (Jbb).

„Ich freue mich über die vielen schönen Fotos“, meinte Theresia Festner, Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft in der Landsberger Straße wähend der Vernissage. „Es sind ganz wunderbare Ansichten von München entstanden. Man sieht die Lieblingsplätze der Kinder. Das ist toll. Und das Wunderbare an den Fotos ist, dass sie richtige kleine Kunstwerke sind.“ Auch die anderen Vernissagebesucher konnten sich von den Fertigkeiten der Kinder überzeugen.

Auf zum 10. Kinderfotopreis!

Wir haben zum Beispiel in dunklen Räumen fotografiert und bei extrem langer Belichtung nur die Körper mit Taschenlampe nachgefahren“, erläuterte Luzi Fink von Refugio. Die so entstandenen Schattenspiele hängen nun genauso in der Ausstellung wie graphisch nachbearbeitete Porträts oder Schnappschüsse aus ganz ungewöhnlichen Blickwinkeln. Bei dem großen Erfolg im Publikum und den Fachleuten vom Jbb stehen die Chancen gut, dass die Flüchtlingskinder vordere Plätze beim diesjährigen Kinderfotopreis belegen.

„Wir haben den Kinderfotopreis in diesem Jahr zum 10. Mal ausgeschrieben“, so Günter Anfang vom Jbb. „Wir freuen uns sehr, dass die Kooperation mit Refugio zustande gekommen ist und die Kinder mit so viel Eifer dabei waren.“ Auch die Projektleiterin bei Refugio, Verena Wilkesmann, meinte stolz: „Die Kinder waren spitze! Wir von Refugio hatten mindestens genauso viel Spaß und Freude beim Fotografieren wie die Kinder. Es war eine tolle Zeit, das Projekt würden wir gern wiederholen. Jetzt drücken wir aber erst einmal die Daumen, dass die Fotos auch vor der Fotopreisjury bestehen.“


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