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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Wann kommt die neue Schule?
Bezirksausschuss 21 fordert unverzüglichen Bau der neuen Grundschule
Die Grundschulen an der Grandl- und der Oselstraße platzen aus allen Nähten. Der Neubau an der Grandlstraße muss statt den geplanten 16 nun 20 Klassen aufnehmen. Und auch in der Oselschule ist kein einziger Raum mehr frei. Dort lernen im Moment 337 Kinder in 14 Klassen, obwohl die Schule nur für zwölf Klassen ausgelegt ist. Tendenz übrigens steigend. Denn mit den Nachverdichtungen im Pasinger Norden, den neuen Wohnungen an der Lipperheide- und der Offenbachstraße und allem voran dem Riesengebiet an der Paul-Gerhardt-Allee, das in fünf Jahren knapp 6.000 Neupasinger und 1.000 Angestellte aufnehmen wird, drängen mehr junge Familien mit Kindern ins Viertel. Die ersten sollen schon im nächsten Jahr einziehen.
Die neue Grundschule samt Tagesheim und Dreifachturnhalle ist allerdings erst frühestens im Schuljahr 2021/22 fertig. „Ein Unding!“, schimpfte CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA), Frieder Vogelsgesang. „Das ist eindeutig versandelt worden. Denn man weiß doch längst, wie viel Leute hierher ziehen. Die Schülerprognosen für die nächsten Schuljahre liegen vor.“ Laut Vogelsgesang war sich der Bauträger Aurelis selbst nicht im Klaren darüber, wo die Schule genau hinkommen soll und wo der Bagger ansetzen muss. „Im Gespräch hatte er uns versichert, die Schule so schnell wie möglich bauen zu wollen. Allerdings geht das nicht ohne Konzept!“
Sprengel klären!
Jetzt forderte der BA, die Schulsprengel im Stadtviertel 21 neu zu überdenken. Zumindest während der Zeit, in der nur zwei Schulen für das Riesengebiet vorhanden sind, sollen die Schüler gerecht auf die Schulen aufgeteilt werden und möglichst kurze Schulwege haben. Auch für die Zeit nach Fertigstellung der neuen Grundschule will der BA schon jetzt wissen, wie die Sprengelaufteilung geplant ist.
Des Weiteren forderte der BA, „den Schulneubau mit allen denkbaren Maßnahmen zu beschleunigen“. Stadtrat und BA-Mitglied Christian Müller (SPD) versicherte, dass spätestens 2021 der Unterricht in der neuen fünfzügigen Paul-Gerhardt-Schule stattfinden werde. Und seine Stadtratskollegin und SPD-Fraktionssprecherin im BA, Constanze Söllner-Schaar, wies darauf hin, dass die Stadtplanung mit Hochdruck am Arbeiten sei. „Die Situation ist nicht zufriedenstellend“, meinte sie.
Osel-Container kommen
Für die jetzige Schulfamilie der Oselschule wird es trotzdem in absehbarer Zeit äußerst eng. Ende 2017/Anfang 2018 errichtet die Stadt eine Schulpavillonanlage für acht Schulklassen auf dem Schulgelände. Geopfert wird dafür der erst 2015 generalsanierte Sportplatz. Wie sich die über 300 Kinder auf dem schon jetzt zu kleinen Pausenhof ausreichend austoben sollen und wie der bereits in Schichten verlaufende Sportunterricht im Weiteren organisiert wird, darüber gab die Stadt keine Auskunft. Jedoch sollen Vertreter des Referats für Bildung und Sport in eine der nächsten BA-Sitzungen eingeladen werden.
„Die Pavillons sind unsere einzige Möglichkeit, der vielen Kinder gerecht zu werden“, meinte Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Jugend und Soziales im BA. „Uns ist klar, dass die Kinder Platz verlieren. Vielleicht können wir einen Weg finden, einige Klassen im nicht weit entfernten Kinderhaus an der Oselstraße 39 toben zu lassen. Das müssen wir in den nächsten Monaten klären.“ Es ärgere sie persönlich und den ganzen BA, dass die Planungen nicht ineinandergreifen würden und sich die Baumaßnahmen verzögerten. „Das geschieht auf Kosten der Kinder! Und das ärgert mich maßlos.“
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