Von "Pasingas" zu Pasing
Siedlungsfunde gibt es bereits aus der Bronzezeit
Das Gehöft „Pasingas“, so stand es in den „Freisinger Traditionsnotizen“ aus dem Jahre 763, sei von einem Reginpert an das Benediktinerkloster Scharnitz geschenkt worden. Diese älteste urkundlich erwähnte Nennung Pasings begründet das 1250. Jubiläum. Tatsächlich ist Pasing jedoch viel älter und wurde schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Freigelegte Hügelgräber südöstlich des Friedhofs und in der Waldkolonie weisen darauf hin, dass das spätere Pasing schon in der Bronzezeit, also zirka 2000 Jahre vor Christi Geburt, besiedelt war. Andere Gräberfunde deuten auf eine bajuwarische Besiedelung hin. Bei der Einwanderung der Bajuwaren um das Jahr 500 soll der Sippenführer Paoso das Ackerbauerndorf Pasing gegründet haben, zumindest vermuten dies die Namensforscher, etwas Schriftliches aus dieser Zeit gibt es nicht. Wälder, Würm und die fruchtbaren Ackerböden waren gute Voraussetzungen für einen prosperierenden Wohnort. Andere Sippenführer hatten sich ebenfalls in der Nachbarschaft angesiedelt. Zum Beispiel Grevolf, dessen Wohnort heuer als Gräfelfing ebenfalls sein 1250. Jubiläum feiert. Pasing kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Davon zeugen nicht nur die Tausch-, Kauf- und Schenkungsurkunden über Grundstücke, Höfe und Schloss. Im Rahmen eines Bruderkriegs wurde Pasing 1403 beispielsweise mit Feuerpfeilen beschossen und zur Hälfte abgebrannt, 1422 ging der Ort bei einem anderen Kampf in Flammen auf, 1632 wurde Pasing von den Schweden geplündert und 1796 von den Franzosen besetzt. 1814 erwarb König Max I. Schloss Pasing, das er 1817 an seinen Sohn Karl Theodor schenkte, der als Gründer des neuen Schlosses in die Annalen einging. Die Parkanlage, die er um sein Prinz-Carl-Schlösschen bauen ließ, gilt als Vorläufer des Stadtparks. Bald brachen „moderne“ Zeiten im noch bäuerlichen Pasing an. Am Eingang zum Würmtal wurde die Papierfabrik errichtet und 1839 fuhr die erste Eisenbahn von München nach Lochhausen. Pasing entwickelte sich vom Dorf zur städtisch und industriell geprägten Villenkolonie. Am 1. Januar 1905 wurde Pasing zur Stadt erhoben.
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