Vom 19. ins 21. Jahrhundert
Umzug der Polizeiinspektion Pasing vom Marienplatz zum Westkreuz
In gerade einmal zwei Jahren entstand das hochmoderne Dienstgebäude für die Polizeiinspektion 45 (PI 45) am Pasinger Westkreuz. Auf dem insgesamt 4.500 Quadratmeter großen Staatsgrundstück steht neben dem dreigeschossigen Verwaltungsgebäude mit Wache, Sicherheitsverwahrung und Büros ein Fuhrparkgebäude für Dienstautos, Einsatzwägen, BMW-Roller und Dienstfahrräder sowie sichergestellte Fremdfahrzeuge.
Laut Albrecht Grundmann vom Staatlichen Bauamt sei die neue Inspektion nach höchstem Nachhaltigkeitsstandard gebaut, inklusive Photovoltaikanlage, Grundwasserrückgewinnung, Betonkernaktivierung und Sonnenschutz. Insgesamt neun Millionen Euro investierte der Freistaat in die Inspektion. „Wir sind direkt aus dem 19. ins 21. Jahrhundert gezogen“, beschrieb Dienststellenleiter Peter Löffelmann den Umzug auf der jüngsten Pasinger Bürgerversammlung. Das Dienstgebäude am Pasinger Marienplatz im Haus der Congregatio Jesu sei „charmant gewesen, aber furchtbar in die Jahre gekommen.“
Neubau für neun Millionen Euro
Modernität sei beim alten Standort ein Fremdwort gewesen. Die zwei getrennten Gebäudeteile in der Institutstraße hätten die Kommunikation erschwert. Außerdem sei die Inspektion nicht behindertengerecht gewesen. „Das sind alles Nachteile, trotzdem waren wir schon auch etwas wehmütig, als der letzte Karton abtransportiert war“, erzählte Löffelmann. „Das Umfeld hatten wir ins Herz geschlossen. Und manche Kollegen haben mehrere Jahrzehnte am Marienplatz gearbeitet. Das prägt.“
Dennoch seien alle „happy“ jetzt. „Die Vorteile überwiegen ganz klar. Und letztendlich sind wir gerade mal 500 Meter weiter weg vom Pasinger Bahnhof – alles kein Thema also.“ Platz ist nun reichlich vorhanden. Das großzügige Atrium – mit riesigen Kunst-am-Bau-Fotos – verbindet die Abteilungen, jeder ist gut zu erreichen. Die Kommunikation klappt hervorragend. Auch in der Bevölkerung kam das Gebäude bereits gut an.
Möglichkeiten zum Aufstocken
Den Umzug hätten die Kollegen größtenteils allein gestemmt. „Das meiste sind vertrauliche Unterlagen und unterliegen hohen Sicherheitsstandards. Das dürfte nicht durch eine Umzugsfirma bewegt werden“, so Löffelmann. Am Umzugstag sei die Polizei gerade mal zwei Stunden offline gewesen. „Vom Ausschalten am Marienplatz und dem Einschalten am Westkreuz sind zwei Stunden vergangen – dafür ein ganz großes Lob an die Kollegen!“ Zeit zum Verschnaufen hätte die Inspektion danach nicht gehabt. „Es gab gleich am Nachmittag eine Messerstecherei und anschließende Sicherheitsverwahrung, bei der unsere Arrestzellen wahnsinnig verdreckt wurden – wir hatten gleich das volle Programm zum Eingewöhnen.“
Nun laufe in der Heimburgstraße 19 alles bereits in Routinebahnen. „Wir sind für ein riesiges Gebiet verantwortlich. Mit dem Bezug von Freiham wird das noch einmal um ein Mehrfaches größer. Gut, dass wir uns mit der neuen Inspektion nun näher im Gebietsmittelpunkt befinden“, so Löffelmann. Bis jetzt sei die Personalstärke der PI 45 immer gleich geblieben. Mit den rund 20.000 Neu-Freihamern könnte sich das ändern. Zusammenrutschen müsste dann eigentlich niemand in der Inspektion. „Das Gebäude lässt sich aufstocken.“
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