Viel zu tun!
Anträge des BA 21 für den Pasinger Viktualienmarkt
In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschäftigte sich der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) mit dem Wohl des über 110 Jahre alten Pasinger Viktualienmarktes in der Bäckerstraße. „Das ist unser Pasinger Kleinod und absolut schützenswert“, so Maria Osterhuber-Völkl. Nur sei der Markt dringend sanierungsbedürftig, Brandschutz, Lagerräume und Sanitär müssten auf Vordermann gebracht werden. „Die Sanierung steht schon lange an“, so Osterhuber-Völkl weiter. „Das wird seit Jahren diskutiert. Und nun wissen wir auch einen etwaigen Zeitraum für die nötigen Maßnahmen, nämlich nicht vor 2022!"
Das sei viel zu spät für den Markt. Zu spät wahrscheinlich auch für die städtischen und Bundes-Fördergelder, die im Rahmen der Städtebauförderung zur Verfügung gestellt werden können. Die Mittel sollten nicht verfallen, lautete die Forderung des BA. Osterhuber-Völkl initiierte nun den Antrag auf Teilmaßnahmen, um den Marktleuten „wenigstens etwas entgegenzukommen“. Vor allem die Anlieferung im rückwärtigen Teil solle sich die Stadt vornehmen. „Es ist unzumutbar, wie die Leute ihre Waren ausladen müssen. Aber anscheinend ist eine neue Teerdecke auf dem Parkplatz ein zu komplexes Thema, um schnell angegangen zu werden“, kritisierte sie die ablehnende Haltung der zentralen Marktverwaltung, die schon auf einem Ortstermin im Juni auf die Missstände angesprochen wurde.
Wo sind die Buchstaben?
Der BA beantragte nun die nötigen Asphaltarbeiten schnellstmöglich vorzunehmen. Außerdem solle die Stadt dafür sorgen, dass der historische Schriftzug „Pasinger Viktualienmarkt“ wieder auf dem Eingangsdach befestigt werde. „Die Buchstaben wurden vor zehn Jahren zum 100-jährigen Jubiläum für eine kleine Restauration entfernt und sind seitdem verschwunden. Die Denkmalbehörde lehnt nun die Anbringung neuer Buchstaben ab. Das ist für die Marktleute und für den BA nicht akzeptabel!“, so Osterhuber-Völkl weiter.
Auch solle die Stadt prüfen, ob eine öffentliche Toilette für den Markt geöffnet werden könne. „Sicher wäre das keine Dauerlösung, aber es würde die Attraktivität des Marktes um ein Vielfaches steigern.“ Tolle Idee!, so die einmütige Meinung im Gremium. „Gibt es nicht die Möglichkeit, die Stadtbücherei einzubeziehen und die dortige Toilette für den Markt zu öffnen?“, fragte Constanze Söllner-Schaar. „Wir sollten schon vor zwei Jahren eine solche Lösung bekommen“, kritisierte auch Franziska Miroschnikoff. „Es ist ein generelles Problem im Pasinger Zentrum, dass es keine öffentlichen Toiletten gibt.“
Wie genau die Lösung der Stadt aussehe, bleibe ihr überlassen, betonte Osterhuber-Völkl. Doch auch für die Zeit der langersehnten Sanierung habe sie Vorschläge zu machen. „Dann soll der Markt in Containern auf das Gelände der Arcaden ziehen. Im Prinzip eine gute Lösung, allerdings müssen die Marktleute die Öffnungszeiten der Arcaden einhalten und das ist unzumutbar!“ Die Obst- und Gemüsehändler, die teils um vier Uhr früh ihre Ware in der Großmarkthalle abholen, haben nicht ohne Grund um sechs Uhr abends Feierabend. „Das können die Marktleute unmöglich leisten“, pflichtete auch Graciela de Cammerer bei. „Vielleicht gibt es Alternativen oder eine Zusatzvereinbarung, damit den Marktleuten entgegengekommen wird“, wünschte sie sich. „Und vielleicht“, so auch BA-Vorsitzender Romanus Scholz, „gibt es ja doch eine Möglichkeit, dass unser Viktualienmarkt noch vor 2022 saniert werden kann.“
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