Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Viel geboten

Über die soziale und kulturelle Betreuung im Pasinger Fritz-Kistler-Haus

Literatur mit Kaffee und Diskussion: Die ehrenamtliche Helferin Claudia Gollner (rechts) betreibt seit Dezember den sehr gut besuchten monatlichen Literaturkreis. (Bild: us)

Frühschoppen, Backgruppe, Gedächtnistraining, virtuelles Kegeln, Filmvorführungen, Malkurse und vieles mehr stehen auf dem Programm des Pasinger Fritz-Kistler-Hauses. „Ich staune selber manchmal, was wir alles haben“, meint schmunzelnd die Leiterin Soziale Betreuung und Organisatorin des umfangreichen Programms, Linde Schirmer. „Wir achten einfach auf eine große Abwechslung im kulturellen und auch kulinarischen Bereich. Unsere Bewohner sind überaus interessiert und wohltuend anspruchsvoll, da ergibt sich die Bandbreite fast von allein.“

Manchmal machen sich Programmpunkte sogar Konkurrenz, „dann grummeln die Bewohner. Zu recht! Aber ich sage dann immer, dass wir eben nur so und so viele Tage zur Verfügung haben, aber viel mehr Sachen unterbringen müssen, die wir anbieten können und wollen.“ Kooperationspartner, ehrenamtliche Unterstützer und Vereine in der Umgebung, die gern vorbeischauen und sich einbringen, sind dabei ein wichtiges Fundament. Zum Beispiel kommen die jungen Klassikstars von „Live music now“ oder Künstler über die „Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation“ regelmäßig ins Haus.

Kegeln? Virtuell!

„Wir haben viele Bewohner, die sich insbesondere für klassische Musik interessieren. Da sind diese Konzerte natürlich sehr beliebt“, so Schirmer. Ansonsten wird regelmäßig überlegt, welche Programmpunkte noch Sinn machen oder ob es vielleicht ein anderes Angebot auf die Liste schafft. Ladenhüter im Programm sind damit ausgeschlossen. Manche Anregungen werden sogar vom Heimbeirat direkt umgesetzt, wie das „Virtuelle Kegeln“ auf der Wii mit Heimbeirat Werner Schönauer.

Seit Dezember kommen auch alle Literaturfreunde verstärkt auf ihre Kosten. Die pensionierte Gymnasiallehrerin Claudia Gollner initiierte den Literaturkreis. „Ich lese leidenschaftlich gern und auch leidenschaftlich gern vor. Hier kann ich beides vereinen und treffe auf viele Begeisterte“, freut sie sich. Einmal im Monat wird nun Literatur gehört, dabei ein Kaffee getrunken und danach leidenschaftlich diskutiert. „Der Austausch kommt ganz von allein! Eugen Roth war schon an der Reihe, auch Ludwig Thoma inklusive der neuesten kritischen Biographie von Martin A. Klaus. Gedichte und Balladen haben wir gelesen. Und momentan stelle ich das Buch „Raumpatrouille“ von Matthias Brandt vor.“

Schirmer ist dankbar für so viel Engagement. „Ich bin seit 25 Jahren mit viel Freude hier tätig“, sagt sie. Über die Aktivitäten im Haus seien viele enge Kontakte möglich. „Natürlich haben wir den Anspruch, das Niveau zu halten, das wir haben. Aber es geht um mehr. Es geht darum, jeden zu sehen und mitzunehmen. Ich glaube, dass uns das recht gut gelingt. Bevor jemand Älteres allein zu Hause sitzt und sich langweilt, wäre er doch bei uns unbedingt richtig. HIer ist viel geboten, das ist das Tolle an unserem Haus.“


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt