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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Ungeordnete Situation"
Bezirksausschuss 21 stimmt mehrheitlich für Nachbesserung am Wolkentunnel
Der so genannte „Wolkentunnel“ – die östliche Unterführung unter dem Bahnhof Pasing – steht des Öfteren in Kritik. Hier queren schließlich die meisten Fußgänger und Radfahrer den Bahnhof in Nord-Süd-Richtung. Hinzukommen die stark frequentierten Auf- und Abgänge zu den Gleisen. Im Berufsverkehr wird die Lage auf dem schmalen Gehweg und dem abmarkierten Radweg der Unterführung schnell unübersichtlich und an den Endpunkten des Tunnels auch gefährlich.
Erst im Januar diskutierte der Bezirksausschuss 21 (BA) über Sicherheitsvorkehrungen am Südende des Tunnels. Die Fuß-Rad-Kreuzung sei sehr schlecht überschaubar, wenn die Radfahrer aus dem recht dunklen Tunnel kämen, kritisierten die Lokalpolitiker damals und forderten mehr Licht und eine geeignete Bodenmarkierungen.
Trennung oder Rücksichtnahme?
Auch am Nordausgang sieht der BA Handlungsbedarf. Zum Hell-Dunkel-Problem am Tunnelausgang kommen dort noch die steile Rampe und die Neunzig-Grad-Kurve hinzu. Sind dann noch viele Radfahrer und Fußgänger in beide Richtungen unterwegs, kann es schnell gefährlich werden. Aus diesem Grund veranlasste das KVR bereits ein riesiges Piktogramm „Achtung Radfahrer“ auf der Rampe.
„Das reicht nicht“, betonte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung. „Hier kommt es vermehrt zu Zusammenstößen. Da müssen wir tätig werden, damit Unfälle vermieden werden.“ Und auch Maria Osterhuber-Völkl, stellvertretende BA-Vorsitzende, meinte: „Wir haben hier eine ungeordnete Situation. Eine Abmarkierung für Fußgänger ist wichtig, um die Gefahrensituation zu entzerren.“ Das KVR schlug einen markierten Fußweg von 1,7 Metern Breite vor, der neben dem Piktogramm aufgezeichnet werden soll.
Ein Versuch auf Probe
Die Grünen-Fraktion im BA kritisierte das Vorgehen. „Die Rampe ist nicht normgerecht. Sie ist viel zu eng. Wenn wir noch eine Abmarkierung anbringen, verschärft sich die Situation nur noch“, fasste Andreas Bergmann die Ansichten der Grünen zusammen. „Vor allem am oberen Ende der Rampe kommen Radfahrer und Fußgänger auf allerkleinsten Raum zusammen. Da funktioniert eine Trennung erst recht nicht. Ich plädiere auf gegenseitige Rücksichtnahme und würde alles so lassen, wie es ist.“
Genau am Tunnelausgang mit der schwierigen Licht-Schatten-Situation sei die Gefahrenlage viel stärker, so Wackermann. „Oben sehen sich die Leute und können ausweichen. Unten geht das nicht so ohne Weiteres.“ Mehrheitlich stimmte das Gremium für eine Abmarkierung eines Fußwegs auf der Rampe. Die neue Regelung gilt für ein halbes Jahr. Danach werden sich BA und KVR abstimmen, ob der Rampenfußweg auf Dauer erhalten bleibt.
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