Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Ungeduld wächst

Schule an der Peslmüllerstraße fordert Sanierung

Schule mit Sanierungsrückstau: Stefanie Fischer (2.v.r.) vom Förderverein führte die Gäste aus Lokalpolitik und Stadt durch das Schulhaus. (Bild: us)

Der enorme Sanierungsrückstau in der Peslmüller-Grund- und Mittelschule ist schon seit langem bekannt. Undichte Fenster, wenig Isolierung, lose Deckenpaneele, Wasserschaden in verschiedenen Räumen, Schimmelherde und mehr kommen zu der Raumnot hinzu. Denn Ganztagsbetreuung und differenziertes Lernen in der Grundschule erfordert sehr viel Platz. 370 Schüler lernen hier in 16 Klassen, davon vier Ganztagsklassen. Bei so vielen Kindern fällt besonders ins Gewicht, dass auch die Sicherheit ohne Schließanlage und ohne vernünftige Absperrung mangelhaft ist und durch ungebetene Gäste gleich noch einiges an Vandalismus auf dem Schulgelände nach sich zieht.

Wie gut die Schulfamilie trotz der widrigen Schulhaus-Umstände zusammenhält, zeigte eine eigens vom Elternbeirat und Förderverein organisierte Veranstaltung, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Knapp 70 Personen aus Lokal- und Stadtpolitik und aus verschiedenen Referaten waren eingeladen. „Wir präsentieren Ihnen Key Facts und führen Sie zu den Hotspots im Schulhaus“, begrüßte Elternbeiratsvorsitzender Dominik Christ die Gäste.

„Eine etwas größere Baustelle“

Die Sanierungsplanung war eigentlich schon in 2018 sehr weit fortgeschritten. Doch dann wurde der gesamte Campus 2019 in die Denkmalliste als erster bayrischer Campus aufgenommen. „2020 wurde uns eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung versprochen“, erklärte Christ, „die aber leider im Sand verlaufen ist.“ Zumindest wartet die Schulfamilie immer noch auf Ergebnisse. „Der große Wurf ist für uns nicht erkennbar.“

Stadtrat Fritz Roth erklärte in Vertretung von OB Dieter Reiter dem Elternbeirat: „Sie machen eine tolle Arbeit und erreichen in Ihrem Sinn viel.“ Nur sei der Campus „eine etwas größere Baustelle“. Die halbwegs positive Nachricht für die Schulfamilie sei, dass die Planungen „im Hintergrund“ trotz Denkmalschutz weitergelaufen seien. Die Machbarkeitsstudie hätte nun längere Zeit in Anspruch genommen. „Zum Ende des zweiten Quartals 2023 ist sie fertig und kann vorgestellt werden.“

Mit Planung in 2026 fertig?

Das weitere Prozedere ist das Übliche: öffentliche Diskussion und Stadtratsbeschluss für endgültige Bau- und vor allem Kostenplanung. „Das kann zwei oder drei Jahre in Anspruch nehmen. Dann beginnt die Umsetzung“, so Roth. Der Unmut unter den Elternbeiräten und im Förderverein fasste ein Vater so zusammen: „Wir waren doch schon kurz vorm Umbau. Und jetzt warten wir immer noch!“ Und eine Mutter ergänzte: „Gibt es denn keine konkreten Maßnahmen, die uns kurzfristig helfen könnten, die Missstände wenigstens zu mildern?“

Gisela Inzinger vom Referat für Sport und Bildung ging auf die Sorgen ein. „Die Ungeduld der Schulfamilie ist zu spüren und verstehe ich gut. Es geht für Sie scheinbar nichts vorwärts“, meinte sie. „Dennoch sind wir berechtigt, weiter zu planen. Das tun wir auch. Wir beginnen nicht von vorn.“ Dem Denkmalschutz als „Verzögerer“ die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist zu kurz gesprungen. Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Bezirksausschusses 21 (BA), bestätigte dazu: „Hierzu gibt es eine Menge Förderungen. Darin liegen auch Chancen.“

Der BA mache aber Druck, „davon können Sie ausgehen“, wandte sich Vogelsgesang an die Eltern. „Die Energiebilanz ist miserabel, die Mängel sind eklatant. Warten wir nun auf die Machbarkeitsstudie“, sagte er und forderte ein BA-Mitspracherecht beim weiteren Vorgehen von der Stadt. „Ob die Sanierung bis 2026 wirklich abgeschlossen sein wird, das wage ich zu bezweifeln.“

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt