U5? Läuft!
U-Bahn-Verlängerung nach Pasing ist "Thema in Umsetzung"
Beim Thema U5-Verlängerung denken die Münchner im Westen der Stadt natürlich an die geplante Strecke nach Pasing und vielleicht sogar weiter nach Freiham. Doch auch in die Gegenrichtung nach Ottobrunn/Taufkirchen könnte die U5 in weiterer Zukunft fahren. Die Ergebnisse von richtungsweisenden Verkehrsuntersuchungen legte nun das Landratsamt München vor. Vor allem die zu erwartenden Fahrgastzahlen im Gebiet südlich von Neuperlach Süd besonders im Bereich der Bundeswehruniversität und des Ludwig-Bölkow-Campus lassen die U-Bahn-Befürworter hoffen.
Insgesamt sechs Trassenverläufe in Richtung Taufkirchen/Ottobrunn kamen in die engere Gutachterwahl. „Je nach Lage, könnten längere Streckenteile oberirdisch geführt werden, was die Kosten gegenüber einer vollständigen Tunnellage ganz erheblich nach unten drückt“, hieß es in der Erklärung des Landratsamts. Landrat Christoph Göbel lobte die Erkenntnisse als „mehr als positive Entwicklung“. Die Untersuchungsergebnisse des Kosten-Nutzen-Verhältnisses werden im Juli 2019 erwartet.
Bittere Tatsache: jahrelang einspurige NUP
Keine Gefahr also, dass die U5 nach Taufkirchen eher erfolgt als die Streckenführung nach Pasing. „Wir sind sehr viel weiter in der Planung“, erklärte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss (BA) 21. „Im Moment läuft das Planfeststellungsverfahren. Die Finanzierung steht. Die U-Bahn-Verlängerung wird in den Planungsgremien als „Thema in Umsetzung“ geführt. Das ist wunderbar. Es läuft gut für die U5 nach Pasing.“
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum Planfeststellungsverfahren können derzeit noch Einwände gegen die Planungen und das Bauvorhaben vorgebracht werden. Auf Pasinger Flur sorgt insbesondere die letzte Streckenphase ab Am Knie bis zum Bahnhof für einigen Wirbel. Für die abschließende Bauzeit von zirka vier Jahren werden gravierende Verkehrsumlegungen und eine einspurige Streckenführung auf der NUP nötig sein.
ADFC: Radfahrer nicht vergessen
„Das nehmen wir jetzt so hin“, kommentierte Stadtrat Johann Sauerer die großen verkehrlichen Einschnitte. „Der U-Bahn-Bau ist politischer Wille. Auch die Einschränkungen entlang der NUP und im Pasinger Zentrum müssen so akzeptiert werden.“ „Das geht jetzt nicht mehr anders“, meinte auch Wackermann in Hinblick darauf, dass der U-Bahn-Bau während der Pasinger Umgestaltung günstiger und weniger belastender fürs Umfeld gewesen wäre.
Der ADFC akzeptierte indes die vorgestellten Pläne nicht. „Wir wenden uns gegen die verkehrsrechtliche Anordnung, dass auf der NUP ein Radfahrverbot besteht und Pasing keinen durchgängigen Radweg hat, obwohl Pasing auf der Rad-Hauptachse in Richtung Würmtal und Starnberg liegt“, erklärte dazu Martin Feldner vom ADFC/Landkreis München-West. „Mit unserem Einspruch möchten wir vor allem erreichen, dass Lüftungsschächte und Notausgänge radwegfreundlich geplant werden. Die Ergänzung eines durchgehenden Pasinger Radwegs soll möglich bleiben. Das ist unsere Forderung.“
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