Transparenz für Altkleiderspenden
BA 21 diskutiert über zusätzliche Container
Sind extra Container für Altkleider an den vorhandenen Wertstoffinseln bequem für Bürger oder eine Abzocke im größeren Stil? Dieser Frage widmete sich der BA 21 in seiner jüngsten Sitzung. Anlass war das städtische Beteiligungsverfahren, die Containerinseln um eine zusätzliche Altkleidersammlung zu erweitern. Betroffen wären die Standorte Georg-Haberl-, Lipperheide-, Menter-, Offenbachstraße, Manzinger Weg, Radeckestraße, Schererplatz sowie Sarasate- und Weinbergerstraße.
„Wir möchten als Fraktion nicht über die Standorte diskutieren, sondern uns grundsätzlich eine Meinung zum Thema Altkleidersammlung machen“, eröffnete Frieder Vogelsgesang (CSU) die Diskussion. Seiner Fraktion sei zwar die Notwendigkeit von Altkleiderspenden bewusst, „viele Sammler werten die Spenden allerdings wirtschaftlich aus. Hier müssen wir einfach mehr hinterfragen.“
Müll oder Geschäftsmodell?
Generell seien Wertstoffinseln immer im Fokus der Öffentlichkeit, weil die Gefahr der Vermüllung gegeben sei, meinte Franziska Miroschnikoff (CSU). „Ein weiterer Container, der vielleicht auch noch spärlich geleert wird, verschärft das Problem.“ Als Beispiel nannte sie die Obermenzinger Carolinenkirche, die in unmittelbarer Nähe eine solche Insel habe und samstags eine Aufräumaktion starte, um sonntägliche Kirchbesucher nicht zu verschrecken.
Dagegen argumentierte Constanze Söllner-Schaar (SPD): „Wir brauchen mehr Container, das reduziert den Restmüll. Für die Leute ist es auch viel bequemer, an einer Insel alle Müllentsorgungen auf einmal zu finden.“ Mehr oder weniger Müll sei nicht die zentrale Frage von Altkleidersammlungen, entgegnete Evelyn Lang (SPD). „Die Stadt vermietet einen Containerplatz und die Betreiber schlagen Profit aus den Spenden von Leuten. Das können wir nicht unterstützen.“
Lieber an soziale Einrichtungen
BA-Vorsitzender Christian Müller (SPD) forderte mehr Information. „Bei diesen Extrempositionen tun wir uns selbst keinen Gefallen, wenn wir nicht auf mehr Informationen drängen. So lässt sich kein Kompromiss finden.“
Die BA-Mehrheit unterstützte die Container-Erweiterung im öffentlichen Raum nicht. „Wir wollen ein faires Containersystem mit Transparenz“, betonte Willy Schneider (SPD) abschließend. „Die Leute sollen wissen, was mit ihren Spenden passiert. Und das ist nur bei sozialen Organisationen, wie dem Roten Kreuz oder der Caritas gegeben. Da gelangen gut erhaltene Kleidungsstücke auch direkt zu denen, die Bedarf haben. Dies ist im Sinne der Spender.“
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