Tempo 30 auf der NUP
Knappe Entscheidung im Bezirksausschuss 21
Mit einer Änderung in der Straßenverkehrsordnung (StVO) erleichtert der Bund die Einführung von Tempo 30 auch auf Bundes-, Staats- und Kreisstraßen. Dies gilt der Verkehrssicherheit von schwächeren Verkehrsteilnehmern, insbesondere Kindern und Senioren. Daraufhin ist die Kombi von Verkehrsschildern „Achtung, spielende Kinder“ und „Tempo 30“ nun vermehrt in Münchner Straßenraum zu sehen.
Auch Eltern, die ihre Kinder in die neue GWG-Kindertagesstätte „Die Pasingas“ in der Josef-Felder-Straße 43a bringen, drängten auf die Umsetzung dieser Kann-Bestimmung im Bezirksausschuss 21 (BA). „Die Forderung der Bürger ging eigentlich weiter“, erklärte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA. „Neben Tempo 30 forderten sie die Erlaubnis, dass Eltern zum Bringen der Kinder auf dem Gehweg parken dürfen. Dies können wir aber nicht stattgeben.“
Folgen bedenken
Über das Tempo 30 auf der südlichen NUP diskutierte das Gremium allerdings viel. „Natürlich geht es um die Sicherheit der Kinder. Aber zur Kita gehören Tiefgaragenstellplätze, die durchaus genutzt werden können. Zudem öffnet sich die Kita nach Süden. Auf den Straßenraum der NUP läuft da keiner“, so Wackermann. Schließlich sei die Josef-Felder-Straße als „Nordumgehungsstraße“ (NUP) gebaut, sie solle den Verkehr schnell um das Zentrum herumführen.
„Verlangsamen wir diese Straße, dann werden andere Routen interessanter und wir müssen uns wieder mit Ausweichverkehr auf den andern Straßen befassen“, so auch Maria Osterhuber-Völkl, stellvertretende BA-Vorsitzende. „Ein Unsinn!“, schimpfte auch Klement Bezdeka. Befürworter hatten die Antragsteller in der SPD- und der Grünen-Fraktion. „Sicherheit geht vor“, meinte Vorsitzender Romanus Scholz. „Und schließlich soll die Regelung nur von 7 bis 19 Uhr gelten.“
Und Christian Müller betonte: „Der Zeitverlust für die Autofahrenden wird sich in Grenzen halten, die Sicherheit für die Kinder erhöht. Das sollte uns das wert sein!“ Mit knapper Mehrheit, nämlich einer Stimme Unterschied verabschiedete das Gremium diesen Beschluss. Die endgültige Umsetzung liegt nun bei der Stadtverwaltung. In den nächsten Wochen wird das KVR darüber entscheiden, ob, wann und auf welcher Länge Tempo 30 gelten wird.
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