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Taxistandort aufteilen?

Diskussionen zum Taxiplatz auf Probe vor dem Bahnhof

Immer Ärger mit den Taxis? Der Bahnhofsplatz lässt wenig Platz für alle Verkehrsteilnehmer. Auch der Standort der Taxis ist vorerst auf Probe eingerichtet. Behinderungen auf dem Fuß- und Radweg sollte es nicht geben, sind leider aber Alltag. (Bild: us)

Soeben hat der Bezirksausschuss 21 (BA) seine Stellungnahme zum vorgeschlagenen Verkehrskonzept der Stadt abgegeben. Darin übte der BA vor allem Kritik in Hinblick auf die noch unzureichend gelöste verkehrsfreie Situation im Pasinger Zentrum. Gerademal Lieferautos und Taxis sollten im unmittelbaren Zentrum verkehren. „Taxis gehören vor den Bahnhof. Dazu stehen wir“, betonte Stadtrat Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA. "Die Verkehrssituation muss aber sicher und übersichtlich bleiben."

Durch die vielen Umbaumaßnahmen zogen die Taxler oft von einem Standort zum nächsten um. Vor dem so genannten Mexikohaus vis-a-vis des Bahnhofs scheint nun der ideale Platz für die Fahrer gefunden zu sein. Für Radfahrer und Fußgänger bedeutet dieser Platz allerdings eine gravierende Beschneidung ihres Wegs. Deswegen wurde der Platz im vergangenen Jahr zunächst einmal auf Probe ausgeschrieben. Behinderungen auf dem Rad-Fußweg, wartende Nachrücker auf der Bäckerstraße oder neben der Tram sind demnach ausdrücklich verboten.

Beschwerden häufen sich

„Lange Zeit gab es keine Auffälligkeiten“, so Wackermann. „Jetzt häufen sich die Beschwerden leider wieder.“ Bürger beschwerten sich über zu lauten und zu schnellen Taxiverkehr vor allem in den Nachtstunden. Nachrück-Taxis stehen wieder um die Sperre herum in die Bäckerstraße hinein, Taxis lassen auch beim Warten den Motor laufen und Radfahrer sprechen von Behinderungen auf dem abmarkierten Weg durch stehende Taxis und wartende Taxifahrer. „Wir sehen Handlungsbedarf“, so Wackermann und mahnte beim KVR vor allem die fehlende Abweisbarke zur Verhinderung des Schrägparkens des letzten Taxis an.

Auch der ADFC kritisiert die Taxisituation scharf. „Leider wurde der ADFC München bei der Planung und Bewertung der Testphase für die Verlegung des für die Bürger unverzichtbaren Taxistandplatzes mitten auf einen bestehenden Radweg nicht einbezogen. Wir haben vergeblich darauf hingewiesen, dass eine Verlegung der Fahrradhauptroute auf den schmalen Gehweg am Bahnhofsplatz nicht funktionieren und zu einer Belästigung und Gefährdung der schwächsten Verkehrsteilnehmer führen wird. Dies ist nun offensichtlich eingetreten“, so ADFC-Pressereferentin Martina Tollkühn.

Die ADFC-Klage gegen die jetzige Situation ist noch in Klärung. Zudem fordert der ADFC einen durchgehenden Radweg auf der NUP, wie es nun auch von allen Fraktionen im BA unterstützt wird. „Damit könnte der Bahnhofplatz entlastet werden“, so Tollkühn. Außerdem sollte der Taxistandort am Bahnhofsplatz aufgeteilt werden, „in eine Einsteige- und eine Nachrückzone. Wir fordern die Stadt München auf, die Planungen so zu korrigieren, dass sie auch die Bedürfnisse der Radfahrer angemessen berücksichtigen.“


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