„Sind für unsere Kunden da“
Bezirksausschuss 21 fordert zügige Sanierung des Pasinger Viktualienmarktes

"Endlich wird's wärmer! Frohe Ostern!", meinen stellvertretend für alle elf Stände am Pasinger Viktualienmarkt Marktsprecher Andi Lill, Gemüsemann Raphael Adler, "Eiermann" Thorsten Allerding und Sonja Lill vom Marktcafé (v.l.). (Foto: us)
Wunderbar zentral gelegen, liebenswert und familiär, mit absolut frischen Waren, allerdings auch in die Jahre gekommen – das ist der Pasinger Viktualienmarkt. Schon 2011 konstatierte der TÜV Bayern Süd den Sanierungsbedarf in Sachen Brandschutz, Hygiene und Komfort. Auch die übrigen Münchner Märkte stehen nicht besser da und müssen generalsaniert werden. Im Kommunalreferat und der Großmarkthallen-Verwaltung laufen seither die Planungen für Umbaumaßnahmen der Münchner Märkte.
In Pasing gab es inzwischen eine Machbarkeitsstudie über Abriss und zweistöckigen Neubau oder Umbau des Bestands. Auch führte die Stadt einen Workshop zur Sanierung mit den Marktleuten und interessierten Bürgern durch, um nicht etwa an den Bedürfnissen der Pasinger Marktleute und Kunden vorbeizuplanen. Das war im Jahr 2014.
Fördermittel-Fonds läuft aus
„Alles schön und gut“, meinte Maria Osterhuber-Völkl, die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA), in der letzten BA-Sitzung. „Aber es ist uns allen ein großes Ärgernis, dass seit Jahren geplant wird und nichts vorwärts geht.“ Denn eigentlich sei die Eröffnung eines sanierten Viktualienmarktes schon für 2015/16 geplant gewesen. Später hätte die Stadt auf 2016/17 korrigiert. „Aber auch der Termin ist verstrichen und getan hat sich immer noch nichts“, kritisierte sie weiter.
Dabei hätte die Stadt Grund zur Eile. „Es geht darum, dass Städtebaufördermittel des Bundes im hohen sechsstelligen Bereich zur Verfügung stehen würden, wenn die Sanierung bis 2020 startet“, erklärte sie weiter. Dafür habe es im Stadtrat zwar schon im April 2017 den Beschluss einer „zügigen Sanierung des Pasinger Viktualienmarktes“ gegeben. „Das war aber auch schon wieder vor einem Jahr.“
Klare Worte
Im BA-Antrag an die Stadtverwaltung forderte das Gremium die Landeshauptstadt auf, „unverzüglich tätig zu werden, um die überfällige Sanierung des Pasinger Viktualienmarktes in Angriff zu nehmen und um nicht die möglichen Städtebaufördermittel verfallen zu lassen.“ Die Verdrossenheit und das mangelnde Vertrauen der Beteiligten in Verwaltung und Politik seien nachvollziehbar. „Sollte nun auch durch das Nichthandeln von Referaten und Verwaltung ein sehr hoher Betrag von Städtebaufördermittel verfallen, ist dies endgültig keinem Bürger mehr zu vermitteln“, begründete der BA seinen Antrag. Man könne nicht verstehen, warum die Stadt die Fördergelegenheit verstreichen lasse, so Osterhuber-Völkl. „Oder hat die Stadt etwa zu viel Geld? Wir meinen, dass es nun genug Studien und Workshops gab und wollen endlich konkrete Umbaumaßnahmen sehen.“
Die Marktleute selbst reagierten abwartend. „Wir machen weiter wie bisher, sind für unsere Kunden da“, meinte Andi Lill stellvertretend für die Standbetreiber, „und schauen, was passiert.“ Für alle Marktleute gebe es vor Ostern sowieso jede Menge zu tun, so auch Raphael Adler. „Jetzt freuen wir uns, dass es endlich wärmer wird.“ In ein paar Wochen, am 9. Juni, feiern die Marktleute das 111-jährige Bestehen des Marktes mit einem Sommerfest voller Aktionen und Livemusik. Und vielleicht gibt es zum Geburtstag eine besondere Überraschung: einen Zeitplan und konkrete Maßnahmen für die Sanierung.
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