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Schulen an der Bäckerstraße platzen

Elternbeirat in der Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses

Der Musikraum muss weichen. Leider! – meinen die Eltern und die Lehrer und hoffen auf Container, um die Raumnot der Grundschule zu lindern. (Bild: us)

Bei der letzten Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA) berichteten die Elternbeiräte der Grundschule an der Bäckerstraße von der eklatanten Raumnot an der Schule. „In diesem Schuljahr hatten wir erstmalig sehr, sehr große erste Klassen und bekommen auch jetzt wieder so viele neue Kinder. Das sprengt unsere ansonsten nur zweizügige kleine Grundschule“, meinte Stefanos Leon. Als Auswirkung sei zuallererst die wirklich prima integrierte Ü-Klasse für Flüchtlings- und Migrationskinder gestrichen worden. „Das war sehr, sehr schade, weil diese Klasse ein wirklicher Gewinn für uns alle war“, ergänzte Bettina Kratzer.

Auch die Mittagsbetreuung sei in verschiedenen Klassen untergebracht, was alles andere als ideal sei. „Mit der weiteren zusätzlichen Klasse wird uns der Musikraum gestrichen und in ein normales Klassenzimmer umgewandelt. Wohin wir dann die teils sehr wertvollen Instrumente stellen sollen, steht in den Sternen.“ Ihr Auftritt im BA sei mit der Schulleitung abgestimmt, die sehr viel unternehme, um die Raumnot zu lindern, lobten die Eltern weiter. „Dazu gehört auch die tägliche Absprache mit der benachbarten Anne-Frank-Realschule“, so Leon weiter.

„Bitte machen Sie Ihren Einfluss geltend!“

Das Schulgelände sei für die knapp 179 Grundschüler und die knapp 800 Realschülerinnen gleichermaßen Schulheimat. „Wir müssen uns arrangieren, obwohl die Realschule ihren Platzanspruch deutlich beansprucht und nicht bereit ist zu teilen. Ein eigenes Schulhaus haben wir schon lange nicht mehr, das Gebäude wird etagenweise geteilt. Die neuen Container auf dem Schulhof benutzt ausschließlich die Realschule. Dabei hätten wir Ausweichräume auch dringend nötig.“ Bei der Enge und der Durchmischung von Klein und Groß auf allen Gängen, im Hof und der Turnhalle liege außerdem einiges an Konfliktpotenzial. „Schubsen, Toilette verstellen und einiges mehr – das ist leider die Tagesordnung“, so auch Kratzer. „Die Schule wächst und wächst. Wir brauchen mehr Platz und eigene Bereiche für die Grundschüler, am liebsten mit Räumen für die Mittagsbetreuung und ganz idealerweise eine eigene Turnhalle. Bitte machen Sie dafür Ihren Einfluss geltend“, bat sie den BA.

Ganz so extrem sieht Grundschulrektorin Christine Berchtold die Lage nicht. „Wir einigen uns immer irgendwie mit der Realschule, das Verhältnis ist gut“, lobte sie. „Das muss auch so sein, denn das Schulhaus ist sozusagen gängeweise zwischen unseren Schulen aufgeteilt“, bestätigte sie. Die Raumnot habe schon existiert, als sie 2009 hier Rektorin wurde. „Da wuselte es schon in den Gängen und auf dem Schulhof. Leider gibt es keine Pläne für eine Schulerweiterung oder für Container, dabei brauchen wir dringend Räume. Es kommen immer mehr Kinder, wir sind einfach ratlos, wie es weitergeht.“

Natürlich wäre es schade, wenn etwaige Container das Schulgelände verkleinern würden, „aber das würden wir gerne in Kauf nehmen.“ Von der kommissarischen Schulleiterin der Mädchenrealschule, Simone Schilf, war dazu leider keine Stellungnahme zu bekommen. Sie berief sich auf das für sie als städtische Schule zuständige Schulreferat.


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