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"Ruhe, Ordnung, Besonnenheit!"

Ausstellung "Revolution in Pasing 1918-1919“ im Pasinger Rathausfoyer

Die aktuelle Ausstellung "Revolution in Pasing 1918 - 1919" im Rathaus-Foyer gibt detaillierte Auskunft darüber, was sich in den Revolutionsmonaten vor Ort abgespielt hat. Angela Scheibe-Jaeger, Bernhard Koch und Peter Piech (v.r.) haben die umfangreiche Ausstellung konzipiert und gestaltet. (Bild: us)

"Die Gegenwart ist ohne den geschichtlichen Rückbezug nicht möglich“, meinte Festredner Andreas Heusler vom Stadtarchiv München zur Ausstellungseröffnung "Revolution in Pasing" 1918-1919. Besonders die wichtigen Ereignisse, zu denen Heusler die Revolution von vor 100 Jahren zählte, sollten im kollektiven Gedächtnis bleiben. „Sie haben viel mit uns zu tun. Das wird jedem Besucher dieser Ausstellung schnell klar“, so Heusler weiter. „Ohne die revolutionären Ereignisse von damals gäbe es kein Frauenwahlrecht, keinen Acht-Stunden-Tag.“

Vor über 100 Vernissagebesuchern sprach er im Großen Sitzungssaal des Pasinger Rathauses über die bewegenden Ereignisse der damaligen Zeit von November 1918 bis Mai 1919, der ersten Monate des Freistaates Bayern mit Bezug zu Pasing. „Die Losung der Pasinger Stadtverwaltung lautete „Ruhe, Ordnung, Besonnenheit!“ Dies wurde in Pasing durchgehalten, zum großen Blutvergießen kam es zum Glück nicht.“ Dank der besonnenen Politik von Georg Kugler und dem späteren Pasinger Bürgermeister Alois Wunder seien chaotische Zustände, wie sie im nahen München herrschten, den Pasingern erspart geblieben.

Umfangreiches Begleitprogramm

Heusler dankte den Ausstellungsmachern Angela Scheibe-Jaeger, Bernhard Koch und Peter Piech sowie dem Kulturforum München-West als Initiator und Veranstalter für ihre Tatkraft und Ausdauer. Kulturforum-Vorsitzender Klaus Herber schloss sich der Anerkennung an die drei Ausstellungsmacher an. „Was die drei in ehrenamtlicher Arbeit geleistet haben, ist fast unmenschlich“, lobte er. „Ihr habt wahnsinnig viel Energie reingesteckt. Danke dafür!“

Mit dem Ansturm zur Vernissage sah sich Herber „fast ein bisschen überfordert. Mit so viel Interesse hätten wir nicht gerechnet“, sagte er angesichts des übervollen Rathaussaals. Und auch Romanus Scholz als Bezirksausschussvorsitzender freute sich über den Anklang der Ausstellung. „Hier wird eine sehr wichtige Zeit behandelt, die immer noch bis in unseren Alltag hinein wirkt. Es ist spannend zu sehen, wie der Revolutionsalltag gemeistert und das Leben in Gang gehalten wurde.“

Er wünschte der Ausstellung und dem Begleitprogramm viele Besucher. Das umfangreiche Programm ist auf der Webseite des Kulturforums (www.kulturforum-mwest.de/index.html) nachzulesen. Dazu gehören Lesungen in der Stadtbücherei und dem Ebenböckhaus, Vorträge in der Volkshochschule sowie die Abschlussveranstaltung am 4. Mai 2019 mit Gerd Holzheimer als literarisch-historische Lesung wiederum im Rathaussaal Pasing.


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