Plancksches Gold
P-Seminar zum Bierbrauen im Max-Planck-Gymnasium
Die Leistungskurse der Kollegstufen an bayerischen Gymnasien sind mit dem G9 untergegangen. An ihrer Stelle wählen die Schüler im Rahmen des G8 ein so genannte Wissenschaftspropädeutisches Seminar, kurz W-Seminar, mit fachwissenschaftlichen Inhalten und ein Projekt-Seminar, kurz P-Seminar, um in die Berufswelt hineinzuschnuppern. Jahr für Jahr entscheiden die Schulen aufs Neue, welche Themen und Spezialgebiete den Oberstufenschülern angeboten werden.
Für Pasinger Max-Planck-Gymnasiasten stand in diesem Schuljahr eine ganz spezielle Bandbreite an P-Seminaren zur Auswahl. „Wir konnten wählen zwischen Mathenachhilfe organisieren und durchführen, Existenzgründung von Firmen, Filmsynchronisation“, so Charly, einer von 15 Bierbrauern, „und Bierbrauen. Und das ist richtig cool.“ Zwar seien viele, teils auch echt anstrengende Arbeitsschritte vonnöten, bis das fertige Bier endlich trinkbereit ist. „Aber wir lernen eine Menge und am Ende haben wir ein tolles Ergebnis.“
Kurse für interessierte Lehrer
Erst müsse Malz geschrotet und eingemaischt werden, erklärt Anselm aus der 11. Klasse. Dann seien viele verschiedene Enzymvorgänge zu beachten, in denen Stärke in Zucker übergehe. „Dann filtern wir das Malz heraus, kochen das Ganze mit Hopfen auf und bekommen damit den typischen Eigengeschmack. “ Das dauere mehrere Wochen. Biologie- und Chemielehrer Wolfgang Dukorn hatte am Anfang den Anspruch, eine Flasche trinkbaren Bieres mit schön gestaltetem Etikett zu erzeugen.
„Aber mittlerweile bewegen wir uns auf die 200-Liter-Bier-Marke zu“, so Anselm. „Auch interessierten Lehrern haben wir inzwischen einen Brau-Grundkurs gegeben. Es ist eben faszinierend, wenn man dahinterkommt, wie man Lebensmittel herstellt und was alles dazu gehört.“ Zum Sommerfest können sich die Oberstufenschüler und Lehrer eine kleine Kostprobe gönnen. Anselm dazu: „Unser Bier ist ganz leicht und hat einen fruchtigen Geschmack. Genau das richtige für den Sommer. Einen Namen haben wir auch schon für unser Bier. Es heißt Plancksches Gold."
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