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Pasinger Juwel soll ein neues Gesicht bekommen

Renovierungspläne für den Pasinger Viktualienmarkt

Nach dem Vorbild des großen Bruders in München, dem Münchner Viktualienmarkt, soll auch der Pasinger Markt umfangreich saniert und umgestaltet werden. Boris Schwartz, zweiter Werkleiter der Münchner Großmarkthallen, stellte die Pläne und Ideen dafür eigens dem Pasinger-Obermenzinger Bezirksausschuss (BA) vor. Wie auf dem Münchner Viktualienmarkt gebe es auch in Pasing Nachholbedarf in Sachen Brandschutz, Hygiene und Komfort, erklärte er dem Gremium.

Außerdem schwebe der Markthallenleitung die Öffnung des Kellergewölbes unter dem Pasinger Viktualienmarkt vor, der als Lagerfläche für die ehemalige Pasinger Brauerei nun leer stehe und möglicherweise gut als zusätzliche Lagerfläche für die Pasinger Marktleute dienen könnte. Die Sanierungspläne würden derzeit auf finanzielle Machbarkeit überprüft, meinte Schwartz. Einen Zeitplan für die Umbaumaßnahmen gebe es noch nicht. „Allerdings vermieten wir jetzt schon nicht mehr alle Stände“, so Schwartz, „damit wir im Falle eines Sanierungsbeginns flexibel reagieren können.“

Keine Pause im Marktbetrieb

Eine Sanierung werde definitiv „Stück für Stück“ erfolgen. „Wir werden den Markt zu keiner Zeit schließen“, versicherte Schwartz. „Nur müssten die Marktleute mit ihren Ständen einzeln umziehen. Die Belastung halten wir für Marktleute wie auch für Marktbesucher absolut im Erträglichen.“

Die BA-Mitglieder freuten sich zwar unisono, dass „unser Pasinger Juwel“ (Maria Osterhuber-Völkl, CSU) modernisiert werde, monierten aber den fehlenden Zeitplan. „Wir möchten nicht, dass ins Blaue hinein geplant wird, sondern drängen auf Nägel mit Köpfen“, meinte sie weiter. Schließlich sei bereits vor zehn Jahren zur 100-Jahr-Feier des Marktes die Sanierung ins Auge gefasst worden. Nach den Reparaturarbeiten an den Dächern zur Bäckerstraße wäre allerdings die Maßnahme zum Erliegen gekommen.

In die neuen Rundwege integrieren

Richard Roth (SPD) verlangte die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten bis 2016/17. „Bis dahin sollen die Pasinger Rundwege fertig sein. Der Viktualienmarkt ist ein ganz wichtiger Teil davon. Ein neues Gesicht für unseren Stadtteil ohne modernisierten Viktualienmarkt funktioniert nicht.“

Die Marktleute indes sehen einen Umbau gelassen entgegen. „Es funktioniert bei uns noch alles wunderbar“, bestätigte der Sprecher der Marktleute, Ludwig Adler. Die Adlers betreiben ihren Stand bereits in vierter Generation. „Wir sind von Anfang an dabei. Den Keller braucht es unseres Erachtens nicht als zusätzliche Lagerfläche. Schließlich wollen wir unsere Ware schnell umschlagen und nicht lagern.“

Zufriedene Marktleute

Solch eine aufwändige Sanierung des Gewölbes, vielleicht sogar noch mit Einbau eines Lifts, verschlinge nur unnötig Geld. „Das Lager muss, wenn überhaupt, dann oberirdisch bleiben, und soll nicht vergraben werden.“ Natürlich gehöre das Eine oder Andere renoviert, „keine Frage. Es wurde wirklich schon sehr lange nichts gemacht, außer die Mieten erhöht. Doch wir sind zufrieden.“

BA-Vorsitzender Christian Müller freute sich über die Bemühungen der Großmarktleitung: „Persönlich bin ich Herrn Schwartz sehr dankbar, dass er das Projekt jetzt angeht und gehe davon aus, dass wir noch in diesem Jahr zumindest einen ersten Zeitplan vorgelegt bekommen. Wir als BA wollen eine deutliche Aufwertung insbesondere auch der Aufenthaltsqualität des Viktualienmarktes in Pasing. Das gelingt nur, wenn der Markt hygienisch und technisch auf dem neuesten Stand ist.“


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