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Pasinger Bürgersaal gesucht

Bezirksausschuss fordert zentralen Veranstaltungsort

Mit Bürgersaal? Ende des Jahres soll das Hotel Zur Post umgebaut werden. Im Erdgeschoss könnte eine soziale Nutzung eingeplant werden. Aber auch an der Offenbachstraße ist ein Bürgersaal vorstellbar. Der Bezirksausschuss fordert von der Stadt Infos zum Verhandlungsstand. (Bild: us)

Im letzten Jahr schlugen die Wogen in Pasing hoch, als die Umbaupläne des Investors DIBAG Industriebau AG für das Hotel Zur Post am Pasinger Marienplatz bekannt wurden. Demnach würde der große Saal im Anbau keine Zukunft haben. Doch eine große Veranstaltungsfläche im Stadtbezirk mit seinen rund 70.000 Einwohnern sei mehr als notwendig, befand damals der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA). „Kleinere Begegnungsstätten für Vereine, Kultur und Ehrenamt gibt es in Pasing schon“, meinte Sven Wackermann, Vorsitzender des UA Planung im BA. „Für einen großen Bürgersaal fehlen aber echte Alternativen.“ Dafür würde der Investor im Erdgeschoss des zukünftigen Gebäudekomplexes sogar einen Mehrzweckraum freihalten, verlangte dafür von der Stadt München die Nutzungszusage.

Auch im neu entstehenden Kultur- und Sozialgebäude an der Offenbachstraße, das an der Stelle des abgerissenen Kopfbaus hochgezogen wird, könnte ein großer Veranstaltungsraum eingeplant werden. „Wir wollen wissen, wie weit die Stadt in ihren Überlegungen ist“, meinte CSU-Fraktionssprecher Frieder Vogelsgesang in der letzten BA-Sitzung. "Hat sie sich mit dem Investor geeinigt? Oder baut sie einen Saal an der Offenbachstraße?" Dafür stellte er die Anfrage an die Stadt, dem Gremium den Verhandlungsstand sowie Informationen zu weiteren Planungen mitzuteilen.

„Wir brauchen schnelle Entscheidungen!“

Überrascht zeigten sich die BA-Mitglieder, dass Stadträtin und SPD-Fraktionssprecherin Constanze Söllner-Schaar mit viel weitreichenderen Planungen antwortete. „Ein losgelöster Bürgersaal ohne Anbindung an andere Einrichtungen ist schwierig“, meinte sie. „Da bleibt immer die Frage ungeklärt, wer nun eigentlich ein Auge auf das Objekt werfen soll. Deswegen halten wir die Kombi mit dem ASZ für die beste Lösung.“ Das Pasinger Alten- und Servicezentrum (ASZ) passe haargenau in die freien 450 Quadratmeter im Erdgeschoss des Hotels und könne sich um den Bürgersaal kümmern. „Investor und auch das ASZ haben nichts gegen diese Lösung. Dem ASZ ist zusätzlich gedient, weil es im Moment aus allen Nähten platzt und dringend neue Räume braucht.“

Mit dem Ausbau des ASZ hatten die BA-Fraktionen den gewünschten Bürgersaal allerdings nicht verbunden. „Wir wollen nur wissen, wie der Sachstand bezüglich unseres Saals ist“, fasste die stellvertretende BA-Vorsitzende Maria Osterhuber-Völkl zusammen. „Bitte nicht gleich mit dem ASZ verknüpfen! Das ist wieder ein anderes Thema“, kritisierte sie den Alleingang der Stadträtin Söllner-Schaar. „Wichtig für uns ist es zu wissen, ob ein Bürgersaal überhaupt kommt. Alles andere ist Abstimmungssache“, so auch Frieder Vogelsgesang. Söllner–Schaar lenkte ein und regte einen interfraktionellen Antrag an. „Im Hotel sind Büros geplant, wenn das ASZ nicht einziehen will. Aber das ASZ am Marienplatz hat wirklich nur Vorteile. Ende des Jahres soll der Umbau starten. Wir brauchen schnelle Entscheidungen! Vielleicht bekräftigen wir in einem gemeinsamen Antrag unseren Wunsch nach einem großen Saal noch einmal.“


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