Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Neues Pasinger Großbauprojekt

Quartiersverdichtung in der Volm-, Haberland- und Lortzingstraße

Im Viertel westlich der Lortzingstraße und südlich der Bahnlinie werden durch Nachverdichtung und Aufstockung rund 500 neue Wohnungen entstehen. Die entsprechenden Pläne präsentierte Vonovia Immobilienservice GmbH im Bezirksausschuss 21. (Bild: us)

Die Vonovia Immobilienservice GmbH hat in Pasing Großes vor: Im Eisenbahnerviertel zwischen Haberland- und Volmstraße, also das Quartier westlich der Lortzingstraße und südlich der Bahnlinie, werden in den nächsten Jahren durch Aufstockung und Neubau rund 500 Wohnungen mit 335 Stellplätzen entstehen.

Dafür sollen im Wesentlichen die viergeschossigen Mehrspänner an der Volmstraße aufgestockt und die Satteldächer durch Flachdächer ersetzt werden. An der Ecke von Volm- und Hieronymusstraße plant Vonovia zudem ein Hochhaus. An der Lortzingstraße will das Unternehmen ebenfalls nachverdichten, sodass insgesamt 230 neue Wohnungen entstehen. Auch zwei Tiefgaragen sind fürs Quartier in Planung.

Nachgebessert

Schon in 2019 wurden allererste Pläne bekannt und sorgten unter den Mietern für extrem viel Unruhe. Damals kamen hochbetagte Langzeitmieter mit ihrer Sorge vor Rauswurf in den Bezirksausschuss 21 (BA). Einhellige Meinung damals: Die Vonovia muss ihre Pläne überdenken.

Nun war Vonovia erneut im BA und präsentierten im Unterausschuss Planung das neue Konzept. Die BA-Mitglieder zeigten sich zufrieden und gaben ihr Okay, sofern die Beschlusslage eingehalten wird. „Mit unseren Forderungen möchten wir sowohl die Belastungen der derzeitigen Mieter als auch die Belastung fürs gesamte Viertel so verträglich wie möglich gestalten“, erklärte Maria Osterhuber-Völkl, Vorsitzende des Unterausschusses Planung im BA.

Keine Entmietungen

Dazu zählten, dass möglichst wenige Parkplätze im Viertel während der Bauphase wegfallen dürften, die Dachflächen sollten Photovoltaik bekommen, Großbäume und Anpflanzungen müssten Berücksichtigung finden und – ganz wichtig – „der BA fordert, dass wie zugesagt keine Mieter gegen ihren Willen entmietet werden“, so Osterhuber-Völkl weiter.

„Wir bleiben bei unserer Devise, dass wir auf die Freiwilligkeit der Anwohner sowie auf individuelle Absprachen und Lösungen setzen. Wir haben den Menschen in den vergangenen zwei Jahren schon verschiedene Angebote gemacht, die auch in vielen Fällen angenommen worden sind. Zusätzlich bieten wir allen Mieterinnen und Mietern Unterstützung bei Härtefällen. Persönliche Lebensumstände berücksichtigen wir natürlich ebenso wie finanzielle Schwierigkeiten“, erklärte Robert Opiela von „Talk of Town. Wächter & Wächter“ als PR-Agentur der Vonovia GmbH.

Baumanagement wird eingerichtet

Zwar befinde sich die gesamte Quartiersentwicklung noch in einem frühen Stadium. „Wir haben uns trotzdem entschieden, schon jetzt proaktiv auf den Bezirksausschuss, die örtliche Politik und Nachbarschaft zuzugehen, auch wenn noch nicht alle Aspekte ausgearbeitet sind.“

Transparenz sei wichtig. „Dafür sind Informationsveranstaltungen, Anschreiben und Treppenhausaushänge sowie die Vor-Ort Präsenz durch das Objektbetreuerbüro und regelmäßige Sprechzeiten geplant“, so Opiela weiter. „Wir haben die Sorgen und Einwände der Nachbarinnen und Nachbarn sowie des Bezirksausschusses wahrgenommen und werden, sobald wir in die Baustellenlogistik konkret einsteigen, versuchen, diese soweit möglich zu berücksichtigen.“

Neben Wohnraumentwicklung soll im verdichteten Quartier viel Neues in Sachen Infrastruktur entstehen. Dazu zählen eine Kindertagesstätte, Spielflächen und Platzgestaltungen. Außerdem setzt Vonovia auf ein Quartiersmanagement als Ansprechpartner für die Mieter. Bis die Bagger rollen bleibt noch Zeit zum Diskutieren. Denn der Baubeginn wird frühestens im zweiten Halbjahr 2023, „eventuell auch erst 2024 erfolgen können.“


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt