"München muss eine Stadt für alle bleiben"
SPD will den Westen noch lebenswerter und zukunftsfähiger gestalten
Am 15. März wird der Stadtrat gewählt. Die SPD im Münchner Westen schickt einige Kandidaten ins Rennen. Wie möchten sie diesen Teil der Stadt mitgestalten? Was halten sie für wichtig in diesen Vierteln? Die Münchner Wochenanzeiger haben Franziska Messerschmidt, Alexander Parasidis, Raoul Koether und Christian Müller gefragt.
"Hier hat sich viel getan"
Franziska Messerschmidt
Die westlichen Viertel mit ihren wachsenden Wohngebieten, den sich verändernden Strukturen, im besonderen Freiham mit seinen großen Schulzentren, sind für mich als Lehrerin, seit vielen Jahren in der Stadtverwaltung tätig, eine besondere Herausforderung an Stadtplanung und -entwicklung.
Ich bin in München geboren, in dieser Stadt aufgewachsen und habe die Entwicklung zu einer pulsierenden Großstadt miterlebt, die aber dennoch ihren besonderen Charme nicht verloren hat. Die Bebauung der zentralen Bahnflächen, der Gewerbegebiete erlebe ich im Münchner Westen als besondere Lebensqualität für die Menschen. Natürlich muss der öffentliche Nahverkehr angespasst werden. Aber auch hier hat sich viel getan. Dazu die Verkehrsberuhigung in Pasing, das freut mich besonders. Als unsere Kinder noch in Pasing in der Schule waren, konnte ich sie nicht alleine über die Landsberger Straße zur Bücherei gehen lassen. Bei meinen Enkelkindern muss ich hier keine Sorge mehr haben.
Dennoch gibt es an vielen Stellen noch genug zu tun. Die Förderung der Stadtteilkultur, bedarfsgerechter Ausbau der Schulen, die Entwicklung der neuen Wohngebiete, ein Radwegkonzept, die Gestaltung des öffentlichen Raums, um nur einige zu nennen, gehören dazu.
"Die Identität nicht verändern"
Alexander Parasidis
Ich lebe seit über 30 Jahren mit meiner Familie im Münchner Westen und dies sehr gerne. Für den Stadtrat kandidiere ich, weil ich mich hier für alle Belange der Inklusion einsetzen möchte. Als Schwerbehindertenvertretung bei den Münchner Stadtwerken ist mir die Barrierefreiheit ein großes Anliegen. Zu einer inklusiven Stadt gehört dies ebenso wie ein schwellenloser Zugang zu allen Angeboten der Smart City.
Unsere großen Arbeitgeber im Nordwesten sehe ich in der Pflicht, mehr Werkswohnungen zu bauen, um den Wohnungsmarkt zu entlasten.
Eines meiner wichtigen Ziele ist der Ausbau der Fernwärme über Geothermie mit Wärmespeicher und Photovoltaik-Anlagen. Durch die Modernisierung der Netzinfrastruktur könnte auch der öffentliche Nahverkehr davon profitieren. So können wir München attraktiver machen, ohne seine Identität zu verändern.
Besonders engagieren möchte ich mich im Stadtrat auch für unsere griechischen Bürgerinnen und Bürger. Ich bin bereits jetzt schon Ansprechpartner für alle Anliegen der griechischen Gemeinschaft, habe Kontakt zu den Familien, zu Gewerbetreibenden und unterstütze bei Problemen und bin auch mit der griechisch-orthodoxen Gemeinde vernetzt.
"Keiner wird zurückgelassen!"
Raoul Koether
Ich bin stolz auf meine Heimatstadt und ich bin stolz auf ihren Erfolg. Aber ich kämpfe für das Versprechen dieser reichen Stadt an seine Bewohner: "Keiner wird zurückgelassen!" Deshalb bin ich Sozialdemokrat geworden und deshalb kandidiere ich für den Münchner Stadtrat. München muss eine Stadt für alle bleiben.
Wir müssen verhindern, dass die Interessen und Anliegen der einen gegen die der anderen ausgespielt werden. Kommunalpolitik ist kein Null-Summen-Spiel, in dem der eine verlieren muss, damit der andere gewinnt. Junge gegen Alte, Neuzugezogene gegen Alteingesessene, Wohnungssuchende gegen Eigentümer, Radler gegen Autofahrer, Familien gegen Singles, das ist der falsche Weg. Deshalb brauchen wir mehr und neue Formen der Bürgerbeteiligung, damit möglichst viele ihre Ideen einbringen können und wir gemeinsam Lösungen finden, die für alle funktionieren; auf Bürgerversammlung, in Planungsworkshops und natürlich auch digital im Netz. So können wir alle gewinnen. In der Kommunalpolitik wächst oder erodiert das Vertrauen in unsere Demokratie. Der Münchner Westen hat viel Potential, lassen Sie es uns zusammen heben.
"Gerne in die Zukunft schauen"
Christian Müller
Unser München – vor allem natürlich den Münchner Westen – möchte ich in den nächsten Jahren noch lebenswerter und zukunftsfähiger gestalten. Die Münchnerinnen und Münchner sollen gerne in die Zukunft schauen. Sie sollen sich in München gut aufgehoben und wohl fühlen. Sie sollen wissen, dass sie und auch ihre Kinder einen Platz zum Wohnen haben, dass die Stadt sich um neue Schulen genauso kümmert wie um sauberes Wasser und ökologischen, bezahlbaren Strom.
Neben der sozialen Sicherheit geht es mir und der SPD genauso darum, dass München die sicherste und eine der saubersten Großstädte bleibt. Dazu gehört die Verbesserung und Erweiterung des öffentlichen Personennahverkehrs wie der S-Bahn-Halt an der Berduxstraße, die U-Bahn nach Pasing und Freiham sowie die Westtangente der Trambahn durch die Fürstenrieder Straße.
Ein besonderes Anliegen ist mir der Schutz von Natur und Umwelt: Hier steht der Landschaftspark Laim-Pasing zwischen Baumschule und Stadtpark im Vordergrund.
Zur Entlastung der angespannten Wohnsituation brauchen wir mehr bezahlbaren Wohnraum und einen Mietenstopp! Speziell in Pasing brauchen wir mehr Angebote für Senioren und Jugend wie das neue ASZ und das Actionsportzentrum an der Paul-Gerhardt-Allee!
"Hier geboren und aufgewachsen"
Verena Dietl
Ich setze mich gerne für den Münchner Westen ein, weil ich hier geboren und aufgewachsen bin und mit meiner Familie immer noch hier lebe. Ich genieße die Abwechslung von Innenstadtflair und vielen Grün- und Freizeitflächen wie dem Westpark oder dem Hirschgarten, aber auch dem Pasinger Stadtpark oder den kleineren Grünflächen, oft mit Spielplätzen zwischen den Siedlungshäusern. Gerne bin ich kreuz und quer zu Terminen unterwegs, am liebsten mit meinem Lieblingsverkehrsmittel, meinem Hollandfahrrad. Ich stehe immer gerne für die Anliegen der Menschen im Münchner Westen zur Verfügung und freue mich auf das Gespräch. Besonders wichtig ist mir hier eine gute soziale Infrastruktur, ausreichende Kinderbetreuungsplätze, kostenlose Bildung von Anfang an, genug Sportmöglichkeiten und -flächen und eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in allen Stadtvierteln. Hierfür mache ich mich auch weiterhin gerne stark! Ich bin seit 2002 im Bezirkaussschuss Laim, seit 2008 im Münchner Stadtrat und dort seit 2019 Vorsitzende der SPD-Fraktion. Meine Schwerpunkte sind Sozial- und Familienpolitik, Sport und Finanzen. Ich bin Mutter von zwei Kindern, arbeite für einen sozialen Verein und bin ehrenamtlich in vielen Vereinen engagiert.
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