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Mitreden und mitgestalten

Bürgerbeteiligung im Stadtbezirk 21

Rund 100 Bürger kamen zur Bürgerversammlung in die Aula des Bert-Brecht-Gymnasiums. MIt 22 Anträgen und diversen Anfragen brachten die Bürger ihren Mitgestaltungswillen zum Ausdruck. (Bild: Ulrike Seiffert)

Mehr als 100 Bürger kamen in die Aula des Bert-Brecht-Gymnasiums zur Bürgerversammlung Pasing. Der Vorsitzende des Bezirksausschusses 21 (BA), Frieder Vogelsgesang, freute sich über die Anteilnahme der Bürger an den Geschicken des Stadtbezirks. „Das zeigt, wie wichtig Bürgerbeteiligung für unsere Demokratie ist“, meinte er und machte wiederholt auf die Möglichkeit von Bürgeranfragen vor den BA-Sitzungen aufmerksam.

Jede Anfrage oder jeder Antrag werde geprüft und beantwortet, in der Regel nach spätestens drei Monaten. „Wir im BA bemühen uns um schnelles Reagieren“, so Vogelsgesang.

Workshop im Österreicherviertel am 13. Mai

Schon am 13. Mai ab 19 Uhr im Pfarrsaal St. Willibald haben die Pasinger, insbesondere die Anwohner des Österreicherviertels an der Grenze zu Laim, erneut die Möglichkeit zur Teilhabe. „Wir planen einen Workshop für die städtebauliche und nachhaltige Entwicklung dieser älteren Reihenhaussiedlung“, kündigte Vogelsgesang an.

„Die Veranstaltung ist münchenweit in diesem Rahmen bisher einmalig. Im besten Falle dienen unsere Ideen und Ergebnisse als Modell für weitere Münchner Siedlungsgebiete.“ Der BA habe viel Geld ins Organisieren und Planen des Workshops gesteckt. „Wir freuen uns wirklich sehr über eine rege Beteiligung!“

Sorge um den Landschaftspark

In der jetzigen Bürgerversammlung dominierten Anträge für die Natur und Umwelt im Stadtbezirk. „Bitte erhalten Sie den Landschaftspark West!“, forderte ein Anwohner in seinem Antrag. Hier fänden illegales Abtragen des Mutterbodens und Müllablagerungen statt. „Wir brauchen den Park als Frischluftschneise für Erholung und Freizeit. Stoppen Sie das Ansinnen einiger Stadträte, den Park zuzubauen!“, meinte ein weiterer. Einstimmig stellten sich die Bürger hinter die Empfehlungen.

Die Zukunftsthemen: Schule und Umwelt

Monika Ermert von der Bürgerinitiative „Pasinger Grün“ forderte die Stadt auf, mehr für Bäume zu tun. „Die Baumschutzverordnung muss nachgeschärft werden“, meinte sie mit Verweis auf Bebauungspläne mit Erhaltungssatzungen, „damit von unserer Waldkolonie Pasing nicht bald nur noch '-kolonie' übrigbleibt.“

Auch die Durchfließgeschwindigkeit im Altarm der Würm und die Verschlammung der Lochhausener Schleuse als ehemaliger Fischteich wurde kritisiert. „Bitte säubern Sie den Durchfluss und sorgen Sie für mehr Wasser, damit im Fischteich wieder Fische leben können“, forderte Anwohner Fritz Raffelsbauer die Stadt auf.

Ein weiterer Bürger machte auf das Fehlen von ausreichend Wertstoffinseln aufmerksam und forderte die Umstellung auf den „gelben Sack“ als Müll-Holsystem.

Sehr viel Beifall bekam der Antrag eines Elternvertreters des Max-Planck-Gymnasiums, unterhalb der Mensa eine Schwimmhalle zu errichten. Und ebenfalls hohen Anklang bekamen die Ideen des Elternbeirats der Scherer-Grundschule für die Errichtung eines Schulcampus. „Es ist ein eklatanter Skandal, dass unsere Schule wächst und wächst, wir keine ausreichenden Klassenzimmer und keine Turnhalle haben!“ Alle Anträge wurden mit großer Mehrheit von der Bürgerversammlung angenommen.

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