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Mit Kurzweil und Hintersinn

"Die Runde 70" zeigt achtes Theaterprojekt

"Früher war alles besser? Von wegen!" Die Runde70-Schaupieler Eva Frank, Claudia Gollner, Evi List-Tomanke, Robert Orth, Ursula Reiprich, Heike Abelmann und Margarete Behlendorf (von links) gehen dieser Frage in ihrem neuen Stück "Mensch, wie die Zeit vergeht!" nach. Am 26. Mai ist Premiere. (Bild: us)

Am 26. Mai feiert das Theaterensemble „Die Runde 70“ Premiere ihres neuen Stückes „Mensch, wie die Zeit vergeht!“ Darin geht es natürlich ums Gestern und Heute, um Erinnerungen und die seltsame Eigendynamik, die Erinnerungen manchmal annehmen und den Protagonisten damit eine Nase drehen. Noch charmanter wird das Thema, wenn man sich vor Augen führt, dass die Schauspieler selbst schon zwischen 65 und 81 Jahren alt sind. Die sieben Akteure nehmen also nicht nur sich selbst, sondern gleich noch das Altern an sich aufs Korn. Kurzweil und Hintersinn sind für den Theaterabend damit vorprogrammiert.

„Die Runde 70“ ist ein unkonventionelles Theaterensemble von theaterbegeisterten Senioren, die jährlich ein Stück auf die Bühne bringen. Gründerin, Schauspielerin und Regisseurin Esther Straimer hatte vor acht Jahren die Idee, „ein zeitgemäßes und authentisches Theater von Älteren, aber nicht nur für Ältere zu machen. Ich mag den Begriff „Seniorentheater“ allerdings überhaupt nicht“, setzte sich gleich hinzu. „Das hat eher etwas von Seniorenteller und halber Kraft. Aber wenn man unsere Gruppe auf der Bühne erlebt, ist sehr viel Lebenslust und Weisheit präsent. Das wirkt ansteckend!“ Seit sechs Jahren arbeitet Straimer gemeinsam mit Dramaturgin und Regisseurin Barbara Altmann in der "Runden 70". Sie schreiben Texte, führen Regie, machen Licht und Werbung - "alles in Personalunion".

Laien und Profis gemeinsam

Das Theaterensemble vereint übrigens Profis und Laien im Ensemble. Einige der Schauspieler haben eine jahre-, manche auch eine lebenslange Bühnenerfahrung. Andere kommen aus dem Marketing oder waren vor ihrer Pension Lehrer, Betriebswirt oder Börsenmakler. „Jeder kann mitmachen“, meinte Straimer. „Wir beginnen unsere Arbeit im Herbst und stehen mit unserem Stück im Mai/ Juni auf der Bühne. Die Arbeit ist also zeitlich begrenzt. Doch wichtig ist natürlich, dass das ganze Ensemble an einem Strang zieht. Deswegen wählen wir schon auch die Leute aus, die wir aufnehmen.“

Fürs aktuelle Stück haben Straimer und Altmann viele Erinnerungen und Lebenserfahrungen der Schauspieler gesammelt und als Theaterstück verarbeitet. „Zur ersten Probe sind wir mit dem fertigen Textbuch gekommen. Darin enthalten sind viele collagierte Texte, die gespickt sind mit Autobiografischem und sehr Persönlichem“, so Altmann. In allen Episoden geht es um Brüche im Lebenslauf, um Sehnsüchte und Lebenskunst und natürlich um die große Liebe. „Man darf gespannt sein!“

Bis zum 2. Juni wird das Theaterteam damit insgesamt sechs Mal auf der Kleinen Bühne der Pasinger Fabrik stehen, inklusive der Matinee am 28. Mai um 11.30 Uhr. Das Programm und die Termine sind im Internet unter www.pasinger-fabrik.de und www.theater-dierunde70.de zu finden. „Und wir freuen uns über Theaterfans ab 60, die mit uns gemeinsam auf der Bühne stehen möchten“, so Straimer. „Auch darüber kann man sich auf unserer Homepage informieren.“


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