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Mini-München feiert

Jubiläum: 20-mal Mini-München in 40 Jahren

Stadt in der Stadt: Mini-München bietet realen Alltag in Spielformat mit Einwohnermelde- und Arbeitsamt, mit Handwerkerbetrieben, Unis, Kunst und vielem mehr. (Bild: Kultur und Spielraum e.V.)

München als schönste Stadt der Welt hat ein Pendant in Kleinformat – die Spielstadt Mini-München am Anfang der Sommerferien für alle Kinder von sieben bis 15 Jahren. Alle zwei Jahre wird die Planspielstadt aufgebaut mit allen notwendigen Einrichtungen, die für ein funktionierendes und demokratisches Stadtleben wichtig und nötig sind: Einwohnermeldeamt, Arbeitsamt, Lokalpolitik, Handwerker, Presse, Künstler, Unileben und vieles mehr.

Drei Wochen lang können die Kinder und Jugendlichen ausprobieren, wie Stadt funktioniert, wie alles mit allem zusammenhängt und wie sie als Bürger, Beamte oder Taxifahrer von Mini-München wichtige Rädchen im großen Mini-München-Alltag sind. „Mini-München ist en riesiges Rollenspiel, in dem Kinder den realen Alltag nachahmen können“, erklärte Conny Beckstein von Kultur und Spielraum e.V. als Organisator und Veranstalter. „Und Kinder lernen im Nachahmen. So eignen sie sich die Welt an. Mini-München ist daher eine ganz, ganz tolle Sache. Wir bekommen so viel wunderbares Feedback und viele Kinder bleiben und als Jugendliche erhalten und kommen immer und immer wieder.“

Weltweite Nachahmer

Wichtig dabei: „Wir als erwachsene Betreuer nehmen uns weitestgehend zurück, Mini-München ist erwachsenenfreie Zone“, so Beckstein. „Wir nehmen die Kinder ernst und respektieren ihre Entscheidungen.“ Im Sommer 1979 hatte die Spielstadt Premiere mit großem Erfolg. Die Landeshauptstadt entschloss sich daraufhin, Mini-München alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Kultur und Spielraum e.V. fungiert nach wie vor als Organisator. Aus den anfänglich 300 Spielstadt-Kindern sind inzwischen bis zu 2.500 pro Tag geworden.

„Vieles hat sich entwickelt und differenziert im Laufe der Jahre. Letztendlich schauen wir immer, ob der Bezug zur realen Welt da ist. In diesem Sinne wird ständig am Spielsystem gefeilt.“ Übrigens stieg im Laufe der Jahre auch die internationale Beachtung und Mini-München wurde so etwas wie die Mutter aller Spielstädte. Inzwischen gibt es derartige Projekte zum Beispiel in Österreich, in Tschechien, selbst in Japan und China.

Jugendliche Helfer nach Pasing gesucht

In diesem Jahr besteht Mini-München seit 40 Jahren und würde zum 20. Mal stattfinden. Corona hat durch den regulären Spielablauf allerdings einen Strich gezogen. Kultur und Spielraum e.V. entschied sich nun für ein dezentrales Programm in verschiedenen Stadtbezirken mit kleineren Spielstätten und ergänzendem Online-Angebot. In Pasing gibt’s das Subzentrum Mini-München-West in der Pasinger Fabrik (August-Exter-Straße 1), am Wensauerplatz finden Teilnehmer alle wichtigen Spielstadt-Funktionen wie einem Einwohnermelde- und Arbeitsamt, einer Bank und politische Einrichtungen sowie der Zeitung. Darüber hinaus wird es im Ebenböckhaus ein Handwerkerdorf, ein Theater, ein Kunstprojekt und eine Popakademie geben.

Der Bezirksausschuss 21 (BA) begrüßte das große Sommerprojekt und sagte bereits jetzt Hilfe und Unterstützung zum Beispiel bei Straßensperrungen oder ähnlichem zu. Auch finanziell will der BA unter die Arme greifen. „Die Unterstützung ist großartig“, so Beckstein. „Doch wir würden uns auch über jeden älteren Schüler, ältere Schülerin oder Studenten freuen, die uns in Pasing zur Hand gehen können.“ Diese wären für die Kontrolle der Abstände, für Desinfektionen oder kleinere Besorgungen und Hilfestellungen nötig. „Vielleicht hat der eine oder andere schon Mini-München-Erfahrungen. Das ist aber keine Voraussetzung. Wichtig sind freundliche Leute, die gern mit Kindern arbeiten und Ruhe und Geduld mitbringen. Wir freuen uns über viele Interessenten.“

Weitere Info dazu im Kindercafe der Pasinger Fabrik, Telefon (089) 8888806. Infos zur Spielstadt sind unter www.kulturundspielraum.de im Internet zu finden.


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