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Mehr als Lernen

Gestaltende Kunst im Max-Planck-Gymnasium

Dem "Max-Planck" einen Stempel aufgedrückt: Zwölf künftige Abiturienten nahmen am Seminar "Schulhausgestaltung" teil und präsentierten ihre vielseitigen und hochprofessionellen Arbeiten. Links Kursleiterin Silvana Weber. (Bild: us)

Das "Max-Planck" in Pasing ist bekannt als naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium. Doch Kunst und Kultur sind deswegen nicht an die Seite geschoben. Augenscheinlichstes Projekt dafür ist die Schulhausgestaltung durch Schüler. Treppenhäuser, Wände und sogar Decken sind Kunstfläche und werden im P-Seminar der Oberstufe kreativ gestaltet.

Das ganze Projekt startete bereits 2015. Kunstlehrerin Silvana Weber, selbst ausgebildete Künstlerin und Fotografin, bot damals erstmalig den Kurs „Schulhausgestaltung“ für die Oberstufe an und war begeistert vom Einfallsreichtum und dem Umsetzungswillen der Schüler. Übrigens auch Rechtliches und Bürokratisches war zu klären, denn streng genommen handelt es sich bei der Schulhausgestaltung um „Kunst am Bau“. Und schließlich fällt das Schulhaus in den Verantwortungsbereich des Baureferats, das seine Zustimmung in Bezug auf Brandschutz, eventuelle bauliche Veränderungen und Materialverwendung geben musste.

Einfallsreichtum

Und auch die Schulleitung hat noch ein Vetorecht. „Die Schüler müssen ihre Arbeiten stets in großer Runde präsentieren, bevor sie loslegen“, so Weber. „Auch die Schulleitung wird angehört.“ Ein Jahr lang haben die jetzigen Zwölftklässler an ihren Arbeiten gefeilt und bei einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt. „Ich bin wieder vollkommen begeistert, was alles entstanden ist“, schwärmte Weber. Malerei, Graffiti, Reliefs, Schrift- und Fotoarbeiten, Installationen – alles sei dabei, „wirklich großartig!“.

„Es bleibt etwas von uns hier, auch wenn wir im Sommer die Schule verlassen“, meinten die Kursteilnehmer zur Vernissage und waren ihrerseits von ihrer Schule begeistert: „Die Schule ist viel mehr als nur Lernen. Es geht eben nicht nur um Noten und Druck. Das haben wir in diesem Seminar erfahren dürfen. Das nehmen wir mit ins Leben.“

„Absolut umwerfend!“

Zeitgleich zur Schulhausvernissage präsentierten auch die Fotokünstler des W-Seminars „Alte Technik – junge Fotografen“ ihre beachtlichen Seminararbeiten mit Lomographie, analoger Infrarotfotografie, Lyanotypie und Bild-in-Bild-Gestaltung. Und zur musikalischen Umrahmung spielte die Schulband „Remorse Code“ ihre eigenen Stücke.

„Absolut umwerfend!“, lobte Schuldirektor Ulrich Ebert den kunst- und musikreichen Abend. Und Kunstlehrerin Weber sah in allen Arbeiten und Darbietungen ein „Riesenpotenzial. Es sind durchaus noch viele Wände und Flächen frei", meinte sie. "Die nächsten Schülergenerationen können also noch einiges im Schulhaus bewirken.“


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