"Luxus für jedermann"
Maximilian und Oliver Rambold führen Firma Elly Seidl seit zehn Jahren
Köstliche Pralinen und Pralinenmischungen werden seit vielen Jahrzehnten mit dem Namen Elly Seidl verbunden. Doch hatte sich die Firma bei ihrer Gründung 1918 erst auf kleine Kuchen und Torten spezialisiert, bevor die unwiderstehlichen Pralinen ihr Markenzeichen wurden. „Elly Seidl“ nannte die Gründerin Barbara Grathwohl ihre Firma nach ihrer Tochter Elly und ihrem Mädchennamen Seidl. Tochter Elly übernahm die Firma, heiratete den Konditormeister Herbert Tzschenke und zog mit ihm 1928 nach Pasing.
Heutzutage führt die Firma 140 Standardsorten an Pralinen und Gebäck. Dazu kommen an Ostern und an Weihnachten weitere 60 bis 70 Varianten. „Ladenhüter kennen wir nicht“, freut sich Betriebswirt Maximilian Rambold, der gemeinsam mit seinem Bruder Oliver, einem Konditormeister, Inhaber und Geschäftsführer der Elly Seidl GmbH ist. „Unsere Kunden schätzen unser Sortiment. Jede Standardpraline ist Verkaufsschlager “ Natürlich probiere auch eine traditionsreiche Firma wie Elly Seidl Neuentwicklungen aus. „Die entstehen manchmal zufällig und manchmal als ganz gezielte Neukreationen.“
Den Kunden werden sie in kleinen Testmengen zur Verfügung gestellt. „Da sehen wir schon nach einem Tag, was bei den Kunden ankommt und können darauf reagieren.“ Bei einem so kleinen Team wie bei Elly Seidl von 15 Mitarbeitern in der Produktionsstrecke und 25 Mitarbeitern in den drei Filialen – dem Pasinger Stammgeschäft, dem Geschäft in der Münchner Maffeistraße und dem Starnberger Geschäft – sind die Wege kurz und die Atmosphäre familiär und herzlich.
Familiäre Atmosphäre in Produktion und Verkauf
„Wir machen jeden Schritt von der Kreation, der Produktion bis selbst zur Reinigung der Produktionsstrecke selber“, so Maximilian Rambold weiter. „Das gibt uns Sicherheit, unser Niveau so hoch zu halten, wie es unsere Kunden gewöhnt sind. Dem fühlen wir uns verpflichtet.“
Der junge Betriebswirt (34) und sein Bruder Oliver (40) nehmen diese Aufgabe keineswegs auf die leichte Schulter. „Wir haben die Leidenschaft für Elly Seidl von unseren Eltern mitbekommen“, erzählt Maximilan Rambold. Vater Helmut (72), ein Konditormeister, und Mutter Beatrice (64), eine Kauffrau, übernahmen die Elly-Seidl-Produktion 1972 zur Pacht. „Wir sind mit Elly Seidl aufgewachsen. Da war bald klar, dass wir in die Fußstapfen unserer Eltern treten werden."
Neue Wege einer Traditionsfirma
2001 übernahmen die Brüder das Unternehmen. „Die Eltern sind aber heute noch täglich in der Firma, und wir können uns auf ihre Ratschläge und Unterstützung verlassen. Doch die Verantwortung für unser Tun liegt ganz allein bei uns.“ Der Rückhalt ist für die beiden Junioren wichtig. „Als Familie setzt man sich ganz anders für ein Ziel ein. Man versteht sich ohne Worte, auch wenn mal die Fetzen fliegen“, bekräftigt auch Oliver Rambold.
Die Brüder kennen die Stärken ihrer Firma: „ein kleines Familienunternehmen, das durch absolute Qualität besticht. So soll es bleiben.“ Das heißt nicht, dass die Rambold-Brüder keine neue Wege beschreiten wollen. „Wir setzen stark auf Transparenz in unserer Produktion und wir wollen im Gespräch mit unseren Kunden sein.“
Deshalb vergeht keine Woche, in der nicht Besuchergruppen durch die Produktion geführt werden oder sich Pralinenliebhaber in Kursen selbst aneignen können, was den Zauber der Elly-Seidl-Pralinen ausmacht. „Außerdem sind wir dabei, unseren Online-Shop auszubauen“, so Maximilian Rambold. „Aber wir wollen nichts überstürzen und gesund wachsen.“ Das Wichtigste sei die Zufriedenheit der Kunden. „Elly Seidl-Pralinen ist der Luxus für jedermann. Hinter dieser Idee stehen wir.“
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