Lese-Erfolgsgeschichte
Welttag des Buches am Pasinger Bücherschrank
Seit genau einem Jahr steht der Pasinger Bücherschrank nun schon vor dem Rathaus. „Man kann sagen, dass er allzeit gut besucht ist. Die Bücher sind viel in Bewegung, werden herausgeholt, neue hinzugefügt. Eigentlich ist es so: kaum sind die Bücher da, sind sie schon wieder weg“, freute sich Angela Scheibe-Jaeger, ein der Initiatorinnen vom Kulturforum München-West e.V. „Damit sind unsere Wünsche aufgegangen. Wir wollten vor dem Rathaus eine kleine Leseinsel schaffen, etwas für das Lesen allgemein tun und das soziale Miteinander fördern.“
Der öffentliche Bücherschrank in Pasing war nicht der erste in München – der steht vor dem Nordbad in Schwabing – und ist auch nicht der letzte seiner Art. Auch in anderen Städten und europäischen Ländern gibt es sehr viele weitere. Für die Aufstellung der Glasvitrine und die Erstbestückung hatte das Kulturforum den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) und das Aktive Pasing e.V. gewinnen können. „Bleibt aber doch noch viel zu tun mit Pflege und Ordnung“, so Scheibe-Jaeger.
Bücherpaten für Ordnung und Sauberkeit
Dafür gebe es ehrenamtliche Bücherpaten, die nach einem Wochenplan die Scheiben putzen und Bücher sortieren. „Alles, was rechtes oder extremistisches Gedankengut ist, kommt raus“, erklärte sie weiter. „Auch Porno hat hier nichts verloren. Das kontrollieren wir regelmäßig.“ Auch ein Komplettdiebstahl der Bücher sei vorgekommen, „Leider – aber wir haben das zur Anzeige gebracht und es ist nicht wieder vorgekommen.“
Zum diesjährigen Welttag des Buches am vergangenen Sonntag konnte nun der erste Geburtstag des Pasinger Bücherschranks gefeiert werden. Der Lesepavillon des Kulturforums in der Nähe des Bücherschranks lockte noch mehr Publikum als üblich an. Eine Stunde lang lasen Mitglieder des Kulturforums kleinen Kindern bis sieben Jahren aus verschiedenen Büchern vor. Danach stellte die Pasinger Kinderbuchautorin Silke Schlichtmann den älteren Kindern ihr neuestes Buch „Pernilla oder Warum wir nicht in den sauren Apfel beißen mussten“ vor.
„Wir sind gut vernetzt in Pasing“, so Scheibe-Jaeger. „Die Unterstützung bedeutet finanzielle Hilfe. Aber darüber hinaus haben wir viele Partner.“ Die Bierbänke seien vom Kindercafé in der Pasinger Fabrik gewesen. Und wäre das Wetter schlecht gewesen, hätte man mit dem Lesepavillon ins Café Klatsch oder ins Foyer der Stadtbücherei ausweichen können. „Von der Bücherei haben wir auch einen großen Wagen Kinder- und Jugendbücher bekommen. Davon durfte sich jedes Kind am Ende der Lesung etwas aussuchen.“
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