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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Kleine Oase erhalten!
Anwohner kämpfen gegen Abholzungen für Bauvorhaben in der Verdistraße 60
An der Verdistraße 60 plant die REAL ASSET Projektentwicklung Immobilienmanagement GmbH gemeinsam mit dem Münchner Architekturbüro Wülleitner eine Wohnbebauung im Auftrag von St. Ottilien, die das Grundstück vor Jahren geerbt hatte. Demnach entstehen dort sechs Stadthäuser mit je 120 Quadratmetern und 16 Appartements mit je 30 Quadratmetern. Alle Wohneinheiten sind um einen Innenhof herum platziert, der sich mit einer teilverglasten und teilbegrünten Schallschutzwand zur Verdistraße öffnet. Begrünung ist ebenfalls auf dem Dach vorgesehen.
Abholzungen seien nötig, aber es werden „neben vielen Hecken und Büschen 14 neue Bäume umlaufend gepflanzt, die den Anwohnern allseitig einen schönen Grünbezug ermöglichen“, heißt es in der Presseauskunft. „Die Abholzungen sind nicht nötig!“, kritisierten Anwohner in der Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses 21 (BA).
Bitte Garage anders planen!
Das östliche Ende des Grundstücks habe einen alten Baumbestand mit 100-jährigen Schwarzkiefern. „Die sollen für die Tiefgarage gefällt werden“, erklärte Anwohner Joachim Groß als Sprecher der Anwohnerschaft. „Dabei könnte man die Garage ohne weiteres in den Westen verlegen. Das lehnen die Planer ab. Wir kämpfen nun für eine gemäßigte Bauausführung“, so Groß weiter. „Die Oase mit den alten Schwarzkiefern muss erhalten bleiben. Wir verstehen nicht, warum der BA dieses Projekt mehrheitlich gutheißen konnte.“
Er verwies auf den CSU-Antrag vom Mai 2017, in dem gefordert wurde, die Identität Obermenzings mit dem gewachsenen Grün zu erhalten. „Genau darum geht es!“, betonte Groß. Rückenwind bekam er aus SPD-Reihen. Will Schneider, Vorsitzender des Unterausschusses Natur und SPD-Fraktionsmitglied, sagte: „Ich kann den Anwohnern nur Recht geben. Seit 2015 versuchen wir die Bauherren umzustimmen. Es stimmen weder die Abstandsflächen, noch wird auf das gewachsene Grün Rücksicht genommen. Welche Zukunft hat Obermenzing, wenn wir diesen Bau zulassen?“ Der BA hat die Entscheidung vertagt.
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