Kleine Meisterstücke
Kreativer Unterricht: Skulpturen-Vernissage an der Grundschule am Schererplatz
Die Werkräume der Grundschule am Schererplatz haben sich zurzeit von Unterrichts- in Galerieräume verwandelt. Zu sehen sind bunte Skulpturen der Zweitklässler, die den Künstlern Keith Haring, Niki de Saint Phalle und Hundertwasser nachempfunden sind. Ein Schuljahr lang experimentierten die Kinder mit ihren drei Fachlehrerinnen für Werken und Gestalten, Denise Harm, Elisabeth Geißner-Aschermayr und Elena Zilke mit verschiedenen Papierformen, Farbverläufen und Formen und lernten jede Menge über die drei besonderen Künstler.
„In der zweiten Klasse steht Plastisches Gestalten auf dem Lehrplan“, erklärte Geißner-Aschermayr. „Die Gestaltung von kleinen, farbigen Skulpturen eignet sich also am besten zur Veranschaulichung.“ Damit war die Idee für eine langfristige Skulpturarbeit über zehn Wochen hinweg geboren. „Wir haben den Kindern in zwei Klassenräumen verschiedene Arbeitsbereiche angeboten, zwischen denen sie wählen konnten. Zudem durften sie sich selbst entscheiden, nach welchem Künstler sie sich bei ihren eigenen Skulpturen richten wollten.“
Konzentriertes Arbeiten
Das Rennen habe eindeutig Keith Haring mit „Strahlendem Baby“ und „Herz“ gemacht, erklärte sie weiter. Und Kollegin Harms ergänzte: „Jedes Kind hat sich zudem sein eigenes Künstlerbuch gestaltet. Darin enthalten sind wichtige Arbeitsschritte, aber auch Experimentiergebnisse mit Papierformen und Farbverläufen. Sie haben sich und ihre Arbeit reflektiert und am Schluss ihre Skulpturen fotografiert. Es gab wirklich jede Menge zu tun. Wir sind dankbar, dass wir Fördergelder bewilligt bekommen haben. Ohne das Extrageld hätten wir die Künstlerbücher nicht drucken und binden können.“
Für die Kinder bedeutete der Kunstunterricht eine ganz ungewohnte Form des Arbeitens. „Selbstständiges Tun, lange Konzentration, das Einlassen auf die Künstler – die Kinder waren wirklich gefordert“, meinte Harms. „Wir haben an einem Werkstück sehr viele Bereiche des Lehrplans berührt. Das ist durch den LehrplanPlus möglich, der offene Lernformen und kombinierte Inhalte fördert.“
Künstlerbuch als Erinnerung
Den Kindern haben die vielen Anforderungen nichts ausgemacht. „Die waren alle begeistert“, so Harms. „Das ist in den Künstlerbüchern nachzulesen. Für uns ist dies das schönste Lob.“ Anerkennung bekam das kreative Dreierteam aber ebenso von der anwesenden Waltraud Lucic, der Vorsitzenden des Münchner Lehrerinnen- und Lehrerverbandes und vielen Fachvertretern aus Schulreferat und Kultusministerium.
Auch Rektorin Anita Bock war voll des Lobes: „Danke für Ihre Hartnäckigkeit und Kreativität“, wandte sie sich an die Fachlehrerinnen. „Ihre Initiative ist eine Bereicherung für unseren Schulalltag. Durch den wunderbaren Kunstunterricht haben die Kinder weit mehr gelernt, als den Umgang mit Kunst und handwerkliche Fertigkeiten mit Pinsel und Papier. Sie haben sie zu Teamfähigkeit und Selbstständigkeit angehalten und ihre Kreativität entwickelt. Wir sind alle begeistert!“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH