Stephan Gastroph ist seit 2005 Gynäkologe und Belegarzt in der Pasinger Frauenklinik München West. Gleich nebenan liegt seine Praxis. Rund 100 Kindern von insgesamt 800, die jährlich in der Pasinger Klinik geboren werden, verhilft er auf die Welt. „Das sind alles sehr, sehr schöne Momente. Aber man darf nie vergessen, dass zum Leben natürlich auch Krankheit und Tod gehören.“
Ein wenig möchte er das Augenmerk der werdenden Eltern auf die Möglichkeit lenken, Nabelschnurblut ihres Neugeborenen zu spenden, um einem Schwerkranken die Möglichkeit auf vollständige Genesung zu geben. Denn Blutkrebs, Immunschwächeerkrankungen, Gendefekte lassen sich mit Blutspenden therapieren.
„Das Gespräch darüber führe ich regelmäßig einmal pro Schwangerschaft. Dabei geht es um die Spende für andere. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, das Blut des Kindes für den Eigenbedarf aufzubewahren.“ Doch wenn das Kind im Krankheitsfall eine Blutspende brauchen sollte, sind die Krankheitserreger oder Gendefekte im Blut enthalten. „Eine Eigenspende macht in diesem Fall kaum Sinn.“
Nabelschnurblut enthält eine sehr hohe Anzahl so genannter omnipotenter Zellen. Diese Zellen sind in alle Gewebearten wandelbar. „Das macht Nabelschnurblut so wertvoll für die Medizin.“ Erfahrungsgemäß sind die Ohren für schlimme Schicksalsschläge bei jungen, werdenden Eltern nicht sehr weit offen. „Das ist natürlich. Doch sollte man sich nicht vor dieser Hilfsmöglichkeit verschließen. Jede Spende rettet Leben. Je größer der internationale Pool an Blutspenden ist, desto besser.“
Stephan Gastroph wünscht sich daher mehr Aufklärung in der Öffentlichkeit. „Die Stiftung Aktion Knochenmarkspende in Gauting geht in dieser Beziehung schon als Vorbild voran. Sie leistet hervorragende Arbeit in der Aufklärung und der Werbung.“
Für ihn als Vater dreier Kinder gibt es nichts Schöneres, als gesunde und glückliche Kinder. „Mein größter Weihnachtswunsch ist, dass dies so bleibt. Ich wünsche meiner Familie und allen kleinen Erdenbürgern und ihren Familien, mit denen ich in der Klinik und meiner Praxis zu tun habe, Gesundheit und Glück.“