"Wir haben ein Hilfspaket für Flüchtlinge geschnürt und darin 60 Ehrenamtliche, viele Kooperationspartner und etliche Projektgruppen integriert." V.l. Anna Schuler-Gätjens, Paul Filter, Alexandra Jordan, Sprecherin der Hlferinitiative Graciela de Cammerer, Theodolinde Hoffmann und Erika Übereiter von der Helferinitiative 21. (Bild: us)
Noch ist in der ehemaligen Wirtschaftsschule in der Pasinger Institutstraße 4 Platz für Flüchtlinge. Von insgesamt 120 erwarteten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) sind zunächst zwölf eingetroffen. Bis zum Sommer wird die leerstehende Wirtschaftsschule den Jugendlichen ein Dach über den Kopf bieten. Danach beginnt die großflächige Umgestaltung des gesamten Areals am Marienplatz, die Wirtschaftsschule wird abgerissen und die Jugendliche auf andere Einrichtungen verteilt.
Beim ersten Infoabend im November zu dieser Pasinger Flüchtlingsunterkunft erklärten das Jugendamt, das Referat für Bildung und Sport sowie der Verein für Sozialarbeit als Träger der Einrichtung, welche Maßnahmen für die Jugendlichen vorgesehen sind. „Wir wollen denjenigen, die sich zu uns durchgeschlagen haben, ein sicheres und gutes Dach über dem Kopf bieten. Insbesondere bei Minderjährigen, die ohne Eltern und Angehörige hierherkommen, ist uns dies natürlich ein Herzensanliegen“, hatte damals auch der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Romanus Scholz betont.
17 Sozialpädagogen und zahlreiches Wachpersonal stehen bereits rund um die Uhr für die UMFs bereit. „Doch es geht nicht ohne freiwillige Helfer. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir viel Hilfe aus der Nachbarschaft und der ganzen Pasinger Bevölkerung erhalten würden“, meinte im November Ulla Koschnik vom Verein für Sozialarbeit. Diesem Hilferuf kamen die Pasinger in ungeahnter Weise nach.
Der neu gegründete Flüchtlingshelferkreis Helferinitiative 21 zählt bis dato 60 Freiwillige. Umliegende Schulen, das aqu@rium als Einrichtung des Kreisjugendrings und viele Vereine sind Kooperationspartner für die Helferinitiative 21. Mitgründerin und Sprecherin Graciela de Cammerer erklärte die verschiedenen Projektgruppen, wie die Organisations- und Mediengruppe, die Freizeitgruppe, die Malgruppe oder die Deutschgruppe. „Wir konnten uns in den letzten Wochen hervorragend organisieren“, so de Cammerer. „Sowohl die Aufgabengebiete als auch die Verfügbarkeiten jedes einzelnen Helfers sind klar einsehbar.“ „Wir haben mittlerweile ein perfektes Hilfspaket geschnürt“, so die Ehrenamtliche Erika Übereiter. „Unsere Homepage www.helferinitiative-21.de informiert jeden weiteren Helfer und auch jede Organisation über unsere Struktur. Dort finden sich auch Infos zu unseren Spendenwünschen.“
Auch wenn die Gänge in der Wirtschaftsschule noch recht leer sind, „wir halten uns bereit und haben Geduld“, meinte Ehrenamtliche Theodolinde Hoffmann. Sie hat sich der Freizeitgruppe angeschlossen und kann über erste Erfahrungen in der Weihnachtszeit berichten. Paul Filter hilft ehrenamtlich bei den Deutschkursen für die Jugendlichen. „Ich bin begeistert von der Helferinitiative. Es ist wichtig, dass die Integration gut gelingt. Davon kann unsere ganze Gesellschaft profitieren.“
„Nicht umsonst heißen wir Helferinitiative 21“, so Anna Schuler-Gätjens. „Die 21 steht für den Stadtbezirk 21 und kann genauso gut für das 21. Jahrhundert stehen.“ Schulweghelfer, Ehrenamtliche für ein Schulfrühstück in Pasings Grundschulen, Helfer im Seniorenbereich und vieles andere mehr – im Stadtbezirk finden auf jeden Fall alle Hilfsbereite ein breites Betätigungsfeld. „Doch unser momentaner Fokus liegt natürlich ganz klar auf den ankommenden Flüchtlingen“, so de Cammerer. Weitere Informationen, Kontaktmöglichkeiten und Spendenwünsche sind auf der Homepage www.helferinitiative-21.de zu finden.