Hautnah mit den Zuschauern

Diese Inszenierung ist unter besonderen Umständen entstanden: Ein Jubiläumsprojekt stellt man sich anders vor, aber mit einem Jahr Verzögerung ist es nun bereit für das Publikum. Mit Nikolaj Gogols klassischer Verwechslungskomödie "Der Revisor" wagt sich die Theatergruppe "Die Körpermomente" erstmals an eine Inszenierung mit bereits geschriebenem Text. Zu sehen ist das Stück am Sonntag, 12. Juni, um 19.30 Uhr in der Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1).

Dieses Neuland fordert und fördert das kreative Wachsen und die Präsenz inmitten der Kunst- und Inklusions-Szene Münchens. Die Münchner Theatergruppe "Die Körpermomente" von erwachsenen Menschen mit Autismus setzt sich mit dem Finden einer neuen Dimension des Theaters auseinander und erlebt durch das sich selbst Darstellen auf der Bühne hautnah einen Moment mit den Zuschauern.

Eine lebendige Aktion

Seit ihrer Gründung im Jahre 2010 ist das Ziel für die Leitung der Gruppe, Bedingungen zu schaffen, in denen sich die Schauspieler während der Aufführung selbstständig ausdrücken können. Für Menschen mit Autismus bedeutet das eine große Herausforderung. Was der Zuschauer sehen kann, sind Darsteller, die nach dem Probenprozess die Zügel in der Hand haben. Der Zuschauer wird so Zeuge einer lebendigen Aktion. Ein Jubiläum feiert man gemeinsam. So haben sich "Die Körpermomente" entschlossen, mit den Gruppen "Die Blindgänger" und dem "Kreativ Labor" zu kooperieren. Es bereichert diese Produktion, indem es einen über den eigenen Horizont hinwegschauen lässt und neue Farbe und frische Luft mit ins Spiel bringt. Es ist eine große Freude, dass die Gruppe, trotz der schwierigen Zeiten, überlebt hat und es ihr zudem gelungen, ist das bekannte russische Stück "Der Revisor" auf die Beine zu stellen. Unterstützt wurde die Gruppe vom Sozial- und Kulturreferat München und – auf Bundesebene – aus dem Fond Darstellende Kunst.

Tickets gibt es unter www.pasinger-fabrik.de und unter www.muenchenticket.de im Internet.