Grandl-Meilenstein in Sicht
Neubau der Grundschule an der Grandlstraße soll Pfingsten bezugsfertig sein
Für insgesamt rund 34 Millionen Euro baut die Stadt derzeit den Schulcampus an der Grandlstraße. Darin enthalten sind der Neubau der vierzügigen Grundschule, die Dreifachturnhalle für die zwei Schulen und für Vereine und die Sanierung und Erweiterung der Realschule. Pfingsten 2017 soll nun endlich der erste Bauabschnitt mit Grundschule und Turnhalle fertig sein, wie das Baureferat erklärte. Dann werden die über 500 Grundschüler aufatmen und aus den Pavillons in das neue Gebäude ziehen können.
„Aufatmen“ könnte fast im doppelten Wortsinn verstanden werden. Denn seit Einzug der Klassen im September 2015 standen die Pavillons wegen erhöhter Formaldehydbelastung in Kritik. Eltern und Lehrer wie auch Politiker setzten sich für Nachbesserungen an den belasteten Fußböden und für Belüfter in allen Räumen ein, da die Kinder unter Augenreizungen, vermehrten Infekten und Übelkeit litten. Für einige Empörung sorgte in der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA) allerdings der Umstand, dass die Schule ziemlich lax mit den bereitgestellten Lüftern umging.
Formaldehyd-Problem verschwunden
Denn zur letzten anberaumten Luftmessung in den Pavillons waren sämtliche Lüfter ausgeschaltet. „Darüber bin ich empört“, meinte Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Soziales und Jugend. „Die Lüftungsgeräte müssen ordnungsgemäß bedient und eingeschaltet sein! Alles andere ist ein Unding im Interesse unserer Kinder.“ Die Messungen seien in den Klassenräumen und Räumen des Tagesheimes vorgenommen wurden.
„Aber wir mussten erst einmal die Lüfter einschalten, dann drei Stunden warten und dann messen. Dann waren die Werte allerdings auch okay“, berichtete BA-Mitglied Katrin Högn, die zur Messung ebenfalls anwesend war. Anscheinend sei das Problem mit der Luftbelastung nicht mehr so gravierend, wie die BA-Mitglieder betonten. Die Realschule kann sich darüber natürlich freuen. Denn sie zieht nach Pfingsten aus der alten Schule in die Pavillons ein und wird möglicherweise über keinerlei Luftbelastung klagen.
Stadt hinkt hinterher
Die Grandlschulen werden übrigens nach einem neuen pädagogischen Konzept organisiert. „Sowohl die Grundschule als auch die Realschule sind nach dem sogenannten Münchner Lernhauskonzept geplant“, wie Christina Warta aus der Presseabteilung des Referats für Bildung und Sport (RBS) erklärte. „Eine Schule wird hier in kleinere Einheiten gegliedert, man spricht von einer "kleinen" Schule innerhalb der großen Schule. In einer Grundschule ziehen in der Regel die Klassen 1a, 2a, 3a, 4a in ein Lernhaus, die Klassen 1b, 2b, 3b, 4b in ein weiteres und so weiter.“ Die Lernhäuser verfügen dann sowohl über Klassen- und Differenzierungsräume als auch Teamräume für die Lehrkräfte.
Die extra Räume kommen zunächst einmal der großen Schülerzahl zugute. Denn statt vier Züge, also 16 Klassen, beherbergt die Grundschule heuer insgesamt 20 Klassen. Entspannung kommt leider erst zum Schuljahr 2020/21, dann soll die Grundschule mit Tagesheim an der Paul-Gerhardt-Allee endlich in Betrieb gehen. Noch 2010 hatte Karl Lux vom Baureferat erklärt, die Grundschule an der Grandlstraße mit dem Schuljahr 2014/15 übergeben zu können. Und auch die Grundschule an der Paul-Gerhardt-Allee sollte als erster Bau im Neubaugebiet entstehen. Die Verzögerungen im Schulbau hatten zur letzten Obermenzinger Bürgerversammlung für viel Verärgerung gesorgt.
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