Gemütliche Hofatmosphäre bleibt
Endlich: Vorplanungsauftrag für den Pasinger Viktualienmarkt beschlossen

Oase in der Bäckerstraße: Der Pasinger Viktualienmarkt bietet Blumen, Obst, Gemüse, Käse, Eier, Fleisch und Fisch und obendrein eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Das soll sich auch nach der geplanten Generalsanierung nicht ändern. (Foto: us)
Hartnäckigkeit zahlt sich aus – das gilt auch für die engagierten Mitglieder des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA). Schon in der vergangenen Legislaturperiode kämpften sie um die Sanierung des Pasinger Viktualienmarkts. Der 1907 eröffnete Markt hinkt den notwendigen Brandschutz-, Hygiene- und Komfort-Standards seit vielen Jahren hinterher, was eine umfangreiche Sanierung zwingend notwendig macht. Auch die Marktleute waren in die Diskussion über eine Umgestaltung einbezogen – dazu fand 2013 ein Workshop mit Planern, Kommunalreferat und den Markthallenvertretern im Pasinger Rathaus statt. Passiert ist seither nicht viel.
Erst im März dieses Jahres mahnte der BA erneut die Umsetzung der Planungen an. „Es ist uns allen ein großes Ärgernis, dass seit Jahren geplant wird und nichts vorwärts geht“, meinte damals die stellvertretende BA-Vorsitzende Maria Osterhuber-Völkl und initiierte einen Eilantrag an die Stadtverwaltung mit der Bitte um zeitnahe Sanierung des charmanten Marktes in der Bäckerstraße. „Die Generalsanierung sollte schon zum 100-jährigen Bestehen des Marktes fertig sein. Jetzt steht das 111-jährige Jubiläum an, ohne dass es nennenswerte Fortschritte für eine Modernisierung gibt“, meinte sie im März.
Sicherheit und Komfort unter einem Hut
Der Eilantrag hatte Erfolg. Die Markthallenverwaltung präsentierte dem BA noch im April seine neueste Planung für die Marktsanierung und legte diese auch am 8. Mai dem Kommunalausschuss des Stadtrates vor. Dieser beschloss die Sanierung einstimmig und gab damit den Vorplanungsauftrag für den Pasinger Viktualienmarkt frei. Laut Plan bleibt der Charakter des Vierseithofs erhalten. Die um den Innenhof angeordneten Stände werden mit dem Umbau gleichermaßen größer und tiefer, die Händlerinnen und Händler bekommen damit mehr Platz für Verkauf und Lagerung.
Eine Aufwertung wird laut Plan auch die Marktrückseite erfahren. Dort soll ein gastronomisches Angebot entstehen. Nachts soll der Markt geschlossen werden und trotzdem eine Durchwegung stattfinden können, wie das Kommunalreferat erklärte. Und sollte es das Wirtschaftlichkeitsgebot und der Bauzeitrahmen zulassen, könnte der Markt auch unterkellert werden – den Wunsch nach Unterkellerung äußerten BA und Stadtrat gleichermaßen.
Jubiläumsfest am 9. Juni
Kommunalreferent Axel Markwardt betonte in einer Presseerklärung, dass das vorgestellte Konzept die gesetzlichen Anforderungen an Brandschutz und Hygiene mit der Originalität des Marktes vereine. „Damit ist sichergestellt, dass jede Händlerin und jeder Händler, der oder die heute am Markt ist, dort auch eine Zukunft hat, wenn sie oder er das möchte.“
„Die gemütliche Hofatmosphäre bleibt!“, freute sich auch Osterhuber-Völkl. „Wir im BA sind wirklich froh und dankbar, dass die Sanierung in greifbare Nähe gerückt ist. Es geht einfach auch um Bundesfördergelder, die verfallen würden, wenn die Sanierung nicht bis 2020 startet. Und die wären im hohen sechsstelligen Bereich.“ Ganz wichtig sei dem BA, dass alle Umbaumaßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den Marktleuten stattfinden. „Dazu gehört auch ein verträglicher Interimsmarkt“, so Osterhuber-Völkl. Dieser solle auf der Grünfläche vor dem Pasinger Rathaus eingerichtet werden. Insgesamt begrüßte das Stadtteilgremium die guten Aussichten für „seinen“ Viktualienmarkt. Das Jubiläumsfest zum 111-jährigen Bestehens des Marktes am Samstag, 9. Juni, können die Marktleute und ihre Besucher nun umso ungezwungener feiern.
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