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„Gemeinsam Freiheit leben“

Kinderhaus Pasing wurde 50 Jahre alt

Jedes Kind sehen und individuell fördern: Das Kinderhaus Pasing hat einen Integrations- und heilpädagogischen Kindergarten sowie einen heilpädagogischen Hort für rund 65 Kinder. Im Bild Leiter Tobias Bauer (l.) mit einigen Betreuern aus dem Kinderhaus-Team. (Bild: us)

Das Kinderhaus Pasing am Klostergarten betreut rund 65 Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren in seinem Integrations- und heilpädagogischen Kindergarten sowie im heilpädagogischen Hort. Pro Gruppe gibt es zwei Betreuer plus Praktikanten, deren Arbeit zusätzlich durch eine Vielzahl von Fachdiensten unterstützt wird: Musik-, Ergo-, Physiotherapeuten, Logopäden und Heilpädagogen.

„Unsere Kinder bringen eine ganz große Bandbreite von verschiedenem Förderungsbedarf mit. Zusätzlich zu den Regelkindern im Kindergarten kommen Kinder aus der Frühförderung und aus Kliniken oder werden mit entsprechender Diagnostik aus dem Sozialbürgerhaus zu uns empfohlen“, erklärt Kinderhaus-Leiter Tobias Bauer. „Die Bandbreite von Autismus über Down Syndrom, Entwicklungsstörungen und anderen ist auf der einen Seite natürlich schwierig unter einen Hut zu bringen, aber für uns eine wunderbare Herausforderung, wirklich jedes Kind zu sehen und es individuell zu fördern.“

Förderung nach Maß

Das geschehe mit Wertschätzung, Respekt und flexiblen Förderplänen, die immer wieder nachjustiert werden. „Nicht zu vergessen sind die Gruppenerfahrungen. Wir Menschen sind schließlich soziale Wesen, die Kinder werden mit ihren Stärken und Schwächen in der Gruppe aufgefangen. Das Soziale spielt eine große Rolle bei uns“, betont er und lobt das Engagement und die Einsatzfreude des ganzen Teams. „Auch zu Corona-Zeiten!“

Schon zwei Wochen nach dem Lockdown sei die Notbetreuung garantiert gewesen, seit 27. April ist das Kinderhaus geöffnet. Das Team habe die Kinder während dieser schwierigen Wochen gut aufgefangen. „Aber umgekehrt hat uns allen diese Kinderhaus-Normalität in der Corona-Zeit gut getan.“ Wenn das Kinderhaus auch schnell zur Normalität zurückfinden konnte, eines ging nicht: Das Jubiläumsfest zum 50. Bestehen des Kinderhauses fiel genau in die Corona-Zeit und musste abgesagt werden.

Vielleicht: Jubiläumsfest im nächsten Jahr

„Wir hatten viel geplant. Zum Beispiel sollte es einen großen Tag der Offenen Tür geben. Wir hatten ein 70er-Jahre-Motto-Fest mit dem Team und allen Ehemaligen geplant und noch einer extra Mitarbeiterfeier“, erzählt Bauer. Die wechselvolle Geschichte von den Anfängen als Kommune, die Kinder mit heilpädagogischem Bedarf einen Platz in der Stadt garantiert, über die Vereinsgründung, den Umzug von der Floßmannstraße zum Klostergarten und die Trennung in Kinderhaus Pasing und Kinderhaus Floßmannstraße sollte ebenfalls nicht zu kurz kommen.

„Die Ideen zu den Jubiläumstagen waren toll und das ganze Team hat sich zur Vorbereitung mächtig ins Zeug gelegt. Vielleicht können wir alle Pläne aufs nächste Jahr schieben und noch einmal Schwung holen für die Vorbereitungen, wer weiß.“ Ein wenig wurde schon in den Gruppen gefeiert. „Und wir haben unser kleines Bilderbuch unter dem Motto „Gemeinsam Freiheit leben“ fertig gestaltet, das selbst gemalt und geschrieben unseren Alltag darstellt. Wir sind alle sehr stolz auf das Büchlein“, so Bauer. „Eigentlich ersetzt das unsere Festschrift und ist gleich eine schöne Werbung für alle künftigen Kinder und deren Eltern.“


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