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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Für Bildung muss man etwas tun"
Wechsel im Max-Planck-Gymnasium: Schulleiter Walter Scharl geht in den Ruhestand
Im Schuljahr 2003/04 übernahm Walter Scharl das Amt des Schulleiters am Max-Planck-Gymnasium (MPG). Nun verabschiedete er sich in den Ruhestand. Zu guter Letzt feierte die Schulfamilie ihren Schulleiter mit einem bunten Programm, mit einem großen Schachspiel, inszeniert mit lebendigen Schachfiguren für den passionierten Schachspieler, und umgedichteten berühmten Opernarien für den Opernfreund Scharl.
Unter dem Motto „Vielfalt fördern“ hatte der Mathe-Physik-Fachlehrer Scharl in den vergangenen 14 Jahren das naturwissenschaftlich-technische Profil der Schule geschärft. Daneben baute er auch eine musische Tradition auf, und zwar nicht nur aus Unterrichts- und Wahlunterrichtsbestandteilen, sondern auch in zahlreichen außerschulischen Aktionen. Zu den Streicherklassen gibt es nun auch seit dem Schuljahr 2016/17 jeweils eine Theater-Eingangsklasse.
"Eine große Freude für mich!"
„Wir haben durchweg positive Erfahrungen mit diesen Klassen gemacht, sowohl aufgrund des Klassenklimas, der Leistungsbereitschaft der Schüler als auch des Zusammenhalts der Klassengemeinschaft bis zum Abitur“, meinte Scharl schon vor einiger Zeit. Sprachen, Schüleraustausch, Theater, Musik, Chor, Orchester, Kunst – damit dies alles unter einem Dach funktioniere, brauche es eine engagierte Lehrerschaft.
„Es war ein großes Glück für mich, hier auf ein begeistertes, enthusiastisches und kooperatives Kollegium zu treffen. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, meinte er und betonte, wie glücklich er sich schätze, dass er als erster in der Familie studieren konnte und die Bildung erhalten habe, die es ihm ermöglichte, nun als Oberstudienrat in Rente zu gehen. „Das ist eine große Freude für mich!“ Denn Bildung sei nichts Automatisches. „Für Bildung muss man etwas tun, man muss sich anstrengen“, plädierte er für mehr Schülerengagement und verwehrte sich dagegen, dass es genügen solle, die Schüler „einfach nur eben mal heranzukarren“.
Scharls Nachfolge tritt der bisherige stellvertretende Schulleiter Ulrich Ebert an. Unter dem Englisch- und Französischlehrer werde das Gymnasium weiterhin neben der naturwissenschaftlichen Kernkompetenz für seine Vielfalt an sprachlichen und künstlerischen Angeboten stehen. Auch im nächsten Schuljahr werden also wieder eine Ganztagsklasse, eine Theaterklasse und eine Streicherklasse angeboten werden. „Aber ganz klar: unser Namenspatron ist und bleibt Programm.“
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