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Falken gegen Tauben?

Bezirksausschuss 21 will Taubenplage am Bahnhof Pasing in den Griff bekommen

Seit Jahren kämpfen Lokalpolitiker und Bahn gegen die Taubenplage am Bahnhof Pasing. Die Vögel störte es bisher wenig. (Bild: bb)

Pasing hat schon viel getan, um der Taubenplage im denkmalgeschützten Bahnhofsteil, am Bahnhofsvorplatz und in den Unterführungen Herr zu werden. Taubengitter, Netze oder auch das Reinigen der verdreckten Fußböden wirken kaum. Aus diesem Grund beschloss der Bezirksausschuss 21 (BA) vor einem Jahr die Anschaffung eines Taubenhauses. Taubenhäuser bieten den Stadttauben Unterschlupf, sie können gezielt betreut und gefüttert werden und – ganz wichtig – ihre Vermehrung kann mittels Attrappeneier zum Brüten kontrolliert werden. Im Hauptbahnhof steht bereits ein solcher Taubenschlag.

Bisher allerdings ließ sich die Stadt noch nicht auf einen Pasinger Taubenschlag ein. Nun kamen die BA-Mitglieder auf einen neuen Vorschlag. „Wir wollten uns die Möglichkeit anschauen, eine mobile Falknerei mit der Taubenvergrämung zu beauftragen“, erklärte Willy Schneider, Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt und Natur im BA. Zwar hatte der eingeladene Falkner letztendlich keine Zeit zum Ortstermin, aber Reinhard Bodisch vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) besichtigte mit den Lokalpolitikern die neuralgischen Plätze im Bahnhof.

"Bitte nicht füttern!"

Bodisch sah wenige Möglichkeiten, Wanderfalken im Bahnhof einzusetzen. Die Vögel seien mobile Tiere, die dort blieben, wo sie ideale Voraussetzungen finden würden. Eine Nisthilfe im oder nahe des Bahnhofs beziehungsweise im Würm-Grünzug oder im Stadtpark müsse nicht unbedingt angenommen werden. Auch gebe es im Münchner Stadtgebiet bereits vier bis fünf Brutpaare. Ein weiteres Pärchen könnte Revierkämpfe und Vertreibungen auslösen. Außerdem jagten die Vögel vor allem leichte Beute – und dies könnten auch geschützte Vogelarten sein. Und schließlich seien die Jagdbedingungen durch Oberleitungen und Glaswände im Bahnhof Pasing nicht geeignet für die Wanderfalken.

„Das nehmen wir zur Kenntnis“, kommentierte Schneider. „Aus den Falken im Bahnhof wird’s also nichts.“ Der BA will nun die Bahn vom Taubenhaus überzeugen. Als Vorbild dazu soll das Taubenhaus am Hauptbahnhof dienen. „Und wir werden darauf drängen, Schilder „Bitte nicht füttern“ im Bahnhofsbereich aufzustellen.“


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