Erste Risse in der Oberfläche
Theater Plan B gastiert mit "Szenen einer Ehe"
Mit Ingmar Bergmans Stück "Szenen einer Ehe" kommt das Theater Plan B zu einem Gastspiel in die Pasinger Fabrik (August-Exter-Str. 1).
Seltsame Wege
Die Ehe von Marianne und Johan scheint nach außen perfekt. Seit zehn Jahren ein Paar mit Erfolg im Beruf und zwei hübschen Töchtern, versichert man sich – von Johans Seite etwas selbstgerecht, Marianne etwas demütiger – des gegenseitigen Glücks. Erste Risse in der Oberfläche zeigen sich, als Marianne unerwartet schwanger wird und Johan sich mit der Abtreibung nicht auseinandersetzen will. Auch das Thema Sex bietet Konfliktpotenzial. Als Johan Marianne mitteilt, dass er sich in eine junge Studentin verliebt hat und schon seit langem mit dem Gedanken spielt, sie zu verlassen, nimmt das Ende ihrer Ehe seinen aufreibenden Anfang. Oder haben die beiden doch noch eine Chance? Ihre kurzen Begegnungen in den nächsten Jahren sind geprägt von Rücksichtslosigkeit und Schuldzuweisungen, Trauer und Fehltritten, Verhandlungen und Anfeindungen. Die irrationalen Gesetze einer Trennung nehmen ihre seltsamen Wege bis hin zu ersten Anzeichen des selbst- und gegenseitigen Erkennens.
Als "Szenen einer Ehe" 1973 als Miniserie im schwedischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, traf es den Nerv einer ganzen Generation. Anfang der Achtziger Jahre von Bergman selbst für das Münchner Residenztheater inszeniert, gilt das Stück als Klassiker unter den Beziehungsdramen. Der Schlagabtausch dieses Paares, das keines mehr ist und doch nicht voneinander lassen kann, ist eine zeitlose Betrachtung der Institution Ehe, aber auch die ganz persönliche Geschichte einer Beziehung.
Termine
Zu sehen ist das Stück mit Sophie Meinhardt und Martin Schülke in einer Inszenierung von Andreas Weidermann an folgenden Tagen: Mittwoch, 29. September, Donnerstag, 30. September, Freitag, 1. Oktober, Mittwoch, 6. Oktober, Donnerstag, 7. Oktober, und Freitag, 8. Oktober. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es unter Telefon (089) 82929079. Weitere Infos sind unter www.theaterviellaermumnichts.de zu finden.
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