Entmietungen verhindern!
Streit um 75 sanierungsbedürftige GBW-Wohnungen in der Nimmerfallstraße
Die Wohnanlage in der Nimmerfallstraße steht seit den 50er Jahren. Ursprünglich hat die Anlage dem Freistaat gehört, wanderte aber inzwischen in die Hände der Gemeinnützigen Bayerischen Wohnungsgesellschaft (GBW) als eines der größten süddeutschen Wohnungsunternehmen mit heute insgesamt rund 30.000 Wohnungen. Zwar ist das Kerngeschäft der GBW Vermietung und Verwaltung, doch schließt das die Generalsanierung von Bestandswohnungen oder auch den Neubau von Wohnungen auf eigenem Grund nicht aus. Im Fall der Nimmerfallstraße gab es schon 2006 Abriss- und Neubaupläne. 2014 traten GBW-Vertreter mit den Bauplänen vor den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA). Doch der lehnte ab, „zu massiv“ hieß die Begründung.
Mieterbeirat und BA-Mitglied Willy Schneider half damals, eine Mietergemeinschaft zu gründen. „Das war ein wichtiger Kommunikationspunkt zwischen Mieter und GBW“, erinnerte sich Schneider. „Als Erfolg konnten wir damals ein „Sozialpaket“ verbuchen, nach dem es keine übertriebenen Mietsteigerungen und Entmietungen geben sollte. Auch sollten die Mieter im Falle der Sanierung wohnortnah unterkommen und schnell zurückziehen können.“ Doch mittlerweile sind die Pläne vom Tisch und die GBW will die Wohnungen verkaufen.
Rückenwind aus dem Landtag
„Ich könnte mir vorstellen, dass die GBW damals Zugeständnisse gemacht hat, von denen sie jetzt nichts mehr wissen will“, so Schneider. Das GBW-Angebot an die Stadt München, die Wohnungen für insgesamt 25 Millionen Euro zu kaufen, lehnte München ab. In weiteren Verhandlungen bot die GBW 22 Millionen und mietfreie Häusern. Auch das lehnte die Stadt ab. „Das ist skandalös! Entmietungen wären das schlimmste Szenario, das wir uns vorstellen können“, so Schneider. „Es ist aber sehr zu befürchten, dass die GBW nun auch im privaten Sektor nach Käufern sucht.“
Inzwischen hat auch Landtagsabgeordneter Florian Ritter seine Mithilfe angeboten, damit weder eine Luxussanierung mit unbezahlbaren Mieten noch Entmietung im Falle eines Verkaufes drohen. „Dazu erarbeiten wir gerade eine Petition und werben um breite Mithilfe in den Parteien“, so Schneider. „Wir setzen alles daran, um die Mieter zu unterstützen. Hoffentlich mit baldigem Erfolg.“
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