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Einen Bogen um Pasing?

Bezirksausschuss 21 kritisiert Münchner Radverkehrsplan und fordert Abstellflächen ein

Erlaubt, verboten oder doch gefördert? Die Satdt will mehr für Radfahrer tun, Pasing klammert sie allerdings aus dem Plan aus. Dagegen wehrt sich der Bezirksausschuss. (Bild: us)

Es läuft nicht gerade rund für den Pasinger Radverkehr. Zwar gibt es mittlerweile den Radweg entlang der Bahngleise. Seit Jahren aber fordert der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) mehr Abstellflächen für die Fahrräder an der Nordseite des Bahnhofs. Stadträtin und SPD-Fraktionssprecherin im BA, Constanze Söllner-Schaar, empfiehlt „ein bisschen mehr Druck auf die Bahn“ auszuüben. „Ich weiß nicht, wo die Fahrräder noch hinsollen, wenn das Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee fertig ist und dann vielleicht tausend Räder zum Bahnhof rollen.“

BA-Vorsitzender Romanus Scholz ergänzte: „Wir sind schon auf verschiedenen Ebenen am Problem dran. Grundsätzlich soll sich das Planungsreferat Gedanken machen, wie das Fahrradproblem zu lösen ist.“ Der eben veröffentlichte Entwurf zum Grundsatzbeschluss der Stadt München zur Förderung des Fahrradverkehrs bezieht sich indes eher auf die Stadtinnenräume. Außenbezirke, wie zum Beispiel Stadtbezirk 21 / Pasing-Obermenzing kommen im Beschluss leider nicht vor. „Ein Unding!“, schimpfte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA. „Wenn die Stadt den Radverkehr tatsächlich voranbringen will, dann müssen wirklich alle Bezirke berücksichtigt werden.“

Abgehängt?

„Grundsätzlich sind die Bemühungen der Stadt zu begrüßen, den innerstädtischen Radverkehr zu fördern“, meinte auch die stellvertretende BA-Vorsitzende Maria Osterhuber-Völkl. „Aber wir verstehen nicht, warum die Stadt einen Bogen um Pasing macht.“ Der Radverkehr könne nur gefördert werden, wenn alle Bezirke gleichberechtigt einbezogen würden.

Der BA stellt deshalb eine ganze Reihe an extra Forderungen auf, die in den Entwurf aufgenommen werden sollten. Darin enthalten: die vier geplanten Brücken südlich und nördlich entlang der Gleise über die Offenbachstraße, als Nord-Süd-Querung der Gleise auf Höhe der Baumbachstraße und als West-Ost-Querung der Gleise auf Höhe der Hildachstraße. Ebenso dringend fordert der BA weitere Fahrradabstellplätze am Pasinger Bahnhof. Als Vorschlag führte das Gremium ein vollautomatisches Radhaus auf der Nordseite des Bahnhofs an, wie es beispielsweise in Offenburg realisiert worden ist. „Außerdem liegt Pasing auf der westlichen Fahrradroute nach Freiham und Gräfelfing“, so Wackermann weiter. „Wir halten deswegen auch eine Reparaturstation mit Fahrradpumpe und Werkzeugen am Bahnhof Pasing sowie am Bahnhof Obermenzing für mehr als sinnvoll.“


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