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Ein überzeugter Europäer in Pasing

Theo Waigel als Schirmherr beim 32. Pasinger Wildessen

Das alljährliche Wildessen des Vereins Pasinger Mariensäule e.V. konnte diesmal einen prominenten Politiker als Schirmherrn begrüßen. Der Bundesfinanzminister a.D. und ehemalige CSU-Vorsitzende Theo Waigel gab dem wichtigsten Pasinger Benefizevent einen europäischen Anstrich. In seiner Festrede nahm Waigel das besondere Datum des Wildessens, den 9. November, zum Anlass, um auf die historischen Wendepunkt der jüngeren deutschen Geschichte hinzuweisen.

In allererster Linie betonte er die Bedeutung des Mauerfalls in Berlin 1989. „Wir hatten 1961 nicht erwarten dürfen, dass die Berliner Mauer schon 28 Jahre später fallen wird“, so Waigel. Damit setzte der Wiedervereinigungsprozess von Ost und West ein, der sicherlich mit einigen Entbehrungen und vielen Anstrengungen verbunden war. Doch wir durften Zeugen einer sehr ungewöhnlichen Zeit werden.“

Euro als Friedensstifter

Auch die Entwicklungen in Europa liefen sehr gut, auch wenn hier die eine oder andere Auseinandersetzung geführt werden müsse. „Eine gemeinsame Währung ist der elementare Schritt zu einem friedlichen Miteinander“, so Waigel, der als der „Vater des Euros“ gilt. Trotz Wiedervereinigung und wachsendem Wohlstand halte sich das gefühlte Glück unter den Deutschen sehr in Grenzen, meinte er. „Ich würde mir wünschen, dass die Deutschen über die Ereignisse der letzten 20 bis 25 Jahre glücklich sind und dies auch zeigen. Wir haben allen Anlass, dankbar zu sein“, betonte der Ehrengast, „dankbar, dass wir in einer so schönen Zeit leben.“

Stadtteil mit besonderem Gepräge

Das rege Pasinger Vereinsleben und darunter ganz besonders des Vereins Pasinger Mariensäule e.V. als Veranstalter des Wildessens bedachte Waigel mit viel Lob. „Ich bin schon so oft an der Pasinger Mariensäule vorbeigefahren und hatte keine Ahnung, wie viel Engagement dahinter steht. Sie schaffen damit eine Identität und eine Heimat in der Großstadt“, wandte er sich zu den Vereinen. „Damit bekommt Pasing dieses unverwechselbare Gesicht, das besondere Gepräge.“

Neben einem markanten Schirmherrn gehörte zum traditionellen Wildessen natürlich das exzellente Essen der Tölzer Landfrauen. Vor ausverkauftem Haus berichtete außerdem Helmuth Lippah von den Aktivitäten rund um den bald beginnenden Christkindlmarkt und der anstehenden Prämierung der Schülergestaltungen am Markt. Thomas Schmatz und Maria Osterhuber-Völkl vom Verein Pasinger Mariensäule e.V. dankten allen Anwesenden für ihre Bereitschaft, den Benefizgedanken mitzutragen. „Das Wildessen wie auch die Malaktion der Pasinger Schulen für den Christkindlmarkt ist eine echte Pasinger Gemeinschaftsleistung“, meinte Schmatz. „Solche Sachen befördern den Gemeinschaftssinn im Viertel.“

Weitere Fotos im Internet unter ID 60087.


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