„Die Mieter mitnehmen“
Vor Sanierung in der Nimmerfallstraße 60 – 76: Mietergemeinschaft gegründet
Die GBW-Gruppe zählt zu den größten bayerischen Wohnungsunternehmen mit Hauptsitz in München. In Pasing bewirtschaftet die GBW mit der Nimmerfallstraße ein dicht besiedeltes Gebiet. Nun sollen eben dort die Hausnummern 60 bis 76 mit zur Zeit insgesamt 75 Wohneinheiten saniert werden. „Die GBW-Gruppe ist bestrebt, ihren Wohnungsbestand in einem zeitgemäßen Zustand zu erhalten“, hieß es in einem Schreiben des Unternehmens an die Mieter im Januar dieses Jahres. „Für Ihre Wohnungsanlage in der Nimmerfallstraße 60 – 76 werden derzeit verschiedene technische Möglichkeiten geprüft.“ Auch der Plan für einen Neubau spiele eine Rolle, so die Erklärung weiter.
Im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) stießen die allerersten Baupläne des Unternehmens vom Sommer 2014 auf Ablehnung. „Zu massiv“, lautete das Urteil im Bauausschuss. „Außerdem verlangten wir, dass die Mieter mitgenommen werden. Sie sollten umfassend informiert und aufgeklärt werden“, sagte BA-Vorsitzender Romanus Scholz rückblickend. „Uns ist sehr an einer sozialverträglichen Sanierung gelegen.“
Mietergemeinschaft als Bindeglied
Nun hat sich für die betroffenen Häuser in der Nimmerfallstraße eine Mietergemeinschaft gegründet. „Wir begrüßen diese Gründung sehr“, kommentierte Willy Schneider, BA-Mitglied und Mitglied des Mieterbeirats. „Im Unternehmen wird gerade einen zweite Planung erarbeitet, die weniger massiv ist und zudem ein Sozialpaket beinhalten soll. Die Mietergemeinschaft wird im Prozess der Sanierung eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen den Mieter und der GBW spielen.“
Laut GBW würde es weder Kündigungen der jetzigen Mieter, noch übertrieben hohe Mietsteigerungen geben. „Doch wir vom Mieterbeirat sehen die Sache etwas anders“, meinte Schneider. „Eine Sanierung bedeutet immer einen Wechsel in der Mieterstruktur. Und gerade in diesen Häusern wohnen viele Ausländer, die durch höhere Mieten in Zwangslagen kommen würden. Dem wollen wir entschieden entgegen wirken."
Mieterbeirat und Mietergemeinschaft würden vor allem auf einer stufenweisen Sanierung bestehen, die die Möglichkeit für Umzüge innerhalb des Objektes umfasse, so Schneider. Auch die SPD Pasing werde das „Vorhaben der GBW an diesem Standort sehr genau verfolgen und darauf achten, dass die Rechte der MieterInnen gewahrt bleiben und es nicht zu einer Bonner Straße II kommt“, betonte die Ortsgruppe in einer Erklärung. Für BA-Vorsitzenden Scholz bleibt abzuwarten, wie sich das weitere Vorgehen des Unternehmens gestaltet. „Wir sind im Gespräch mit der GBW“, bestätigte er. Besonders die Fragen nach Baugröße und nach dem Standard der Sanierung blieben interessant. „Das Unternehmen will alle Pläne eng mit uns abstimmen. Dies ist sehr begrüßenswert. Wir sind nun gespannt.“
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